Moin,
wie bereits am Titel zu lesen ist, ist das meine 2te Bewerbung für Athalon.
Ja, zu meiner Person: Ich heiße Maxi, 15 Jahre und komme aus der Nähe von Augsburg.
RP-Erfahrung sammel ich seit ein paar Jahren auf verschiedenen MC-Server, Guild Wars 2, Skyrim, Oblivion.
Was es sonst noch zu sagen gibt? Nun ja, in meiner Freizeit schreib ich ein bisschen und ich bin ein miserabler Minecraftarchitekt.
Geschichte:
Sand, immer nur Sand. Er brennt in den Augen, verklebt die Augen und kommt durch die kleinsten Lücken in der Kleidung. Egal, was man macht, er begleitet einen überall hin. Doch die Bewohner des Kalifats hatten sich daran gewöhnt. Er begleitete sie schon immer. Er war vor ihnen da, und er würde nach da sein, wenn die Menschen schon lange verschwunden waren.
Die Karawane von fast vierzig Tieren zog sich langsam durch die Dünen. Schwer beladen mit Früchten, Wasser, Nahrungsmittel, Stoffen, aber auch mit Waffen, Schilden, Eisen und Gold schleppten sich die Kamele weiter in Richtung Stadt, welche sich am Horizont schemenhaft ausmachen ließ. Heute würde es die Karawane nicht mehr schaffen, dazu stand die Sonne schon zu niedrig. Und in der Nacht zu reisen war zu gefährlich. Räuber oder Raubtiere hätten leichtes Spiel sich eines der Tiere zu bemächtigen. Deswegen hielten die Kamelführer an und führten die Tiere zusammen. Die Soldaten, welche die Karawane bewachten, gerademal 20 Leute, rammten mitgeführte Holzstämme in den Sand und verankerten sie mit Hammerschlägen fest im Boden. An diesen Pfosten wurden dann die Kamele angebunden, abgeladen und in einem aufgebauten Zelt die Güter untergebracht. Die aufgestellten, knapp dreißig Zelte waren in einem, mehr oder weniger, runden Kreis. Vor dem größten Zelt standen zwei Wachen, gerüstet mit Eisenhelmen, Kettenhemden, Arm- und Beinschienen. Krummschwert und Speer komplettierten ihre Ausrüstung. Ein kurzes Nicken und sie ließen die Gestalt, welche sich auf das Zelt zubewegt hatte.
Der Mann, welcher das Zelt betreten hatte war Ende 20, hatte, wie die meisten seines Volkes schwarze Haare, welche er sich nach hinten zusammengebunden hatte. Er war in eine leichte, aber teure Eisenrüstung gekleidet und an seiner Seite war ein kurzer Zeremoniendolch. Verziert mit Gold und Edelsteinen.
„Ah, endlich hast du es geschafft deinen alten Herren die Ehre deines Besuchs zukommen zu lassen.“ Scherzte der Mann, er musste auf Ende vierzig zugehen, welcher am anderen Ende des Zeltes an einen schlichten Schreibtisch saß. Seine teuren Kleider spannten sich ein wenig über seinen Bauch, welcher klar werden ließ, dass der Esh´shajen genug zu essen hatte. Und dann immer noch etwas mehr.
Mit einer angedeuteten Verbeugung entgegnete der Neuankömmling: „Es tut mir leid, Vater. Aber die Wachen brauchten wieder etwas Motivation beim Aufstellen der Zelte.“
„Ja, ich hab dich laut und deutlich gehört. Und ich hab dir doch schon oft genug gesagt, dass du die Söldner nicht zusammenbrüllen sollst. Aber egal, morgen kommen wir in der Stadt an. Dann brauchen wir eh neue Wachen. Und das sollst du erledigen. Nimm dein Pferd und vielleicht ein, zwei Soldaten und komm dann zum Lagerausgang. Ich werde dir jemanden schicken, der dir dann das nötige Geld gibt.“
„Ich werde sofort meine Sachen packen.“
„Ach ja, und pass auf dich auf, Enric.“
Eine gute halbe Stunde später standen drei Pferde und drei Esh´shajen aufbruchsbereit am Ende des Lagers. Mittlerweile hatte die Nacht die Strahlen der Sonne endgültig vertrieben und die beiden Wachen trugen Fackeln bei sich. Einer der beiden Soldaten, welche das Zelt bewacht hatten, trat auf Enric zu, hielt ihm eine kleine, aber schwere, Truhe hin und zog sich mit einer knappen Verbeugung wieder zurück. Kurz danach brach die kleine Gruppe auf.
Fast fünf Stunden hatte es gedauert, aber jetzt standen die drei vor den Toren der Stadt. Sie hatte zwar eine dicke Steinmauer, diente aber vor allem als Grenzfestung und hatte deswegen nicht die Hülle und Fülle an Wohnhäusern, Marktplätzen und ähnlichem. Die Wache am Tor, schon nicht mehr nüchtern, aber noch ansprechbar, ließ die Reiter mit einem grimmigen, aber kurzen Blick in die Stadt. Diese erwachte im Licht der aufgehenden Sonne aus ihrem Schlaf. Enric wandte sich an die Wachen, welche er mitgenommen hatte: „Du gehst in den westlichen Teil, du in den östlichen Teil der Stadt. Ich werde mich im Norden ein bisschen umschauen. Wenn ihr in den Tavernen jemanden findet, der nicht betrunken ist, heuert ihn an. Und wenn ihr jemanden seht, von dem ihr meint, dass er das Zeug zum Soldaten hat und jetzt schon sein Tagwerk verrichtet, bietet ihm das Doppelte. Wir treffen uns dann wieder hier vor dem Tor in einer Stunde. Noch irgendwelche Fragen?“ Die Wachen verneinten und Enric gab ihnen einen kleinen Teil des Geldes. Sollten sie sich, warum auch immer, davonstehlen wollen, wäre der Verlust nicht weiter tragisch. Enric war der Sohn eines reichen Kaufmanns, jenes Mannes, welcher ihm auch den Auftrag gegeben hatte, neue Wachen anzuheuern.
Eine Stunde war vergangen und die drei hatten sich wieder zusammengefunden. Insgesamt hatten sie vierzehn brauchbare Männer angeheuert. Später würden sie noch eine kleine Grundausrüstung bekommen. Enric hatte die Männer fertig eingewiesen und wollte sehen, wie sie sich im Sattel beweisen würden.
Vor den Toren der Stadt begann dann die erste Übungsstunde. Die meisten der neuen Söldner kippten fast sofort wieder aus dem Sattel, nur einer Handvoll gelang er, sich mehr oder weniger professionell auf dem Pferd zu halten. Doch auch sie fielen bei der Übung mit Holzspeeren und –Schwertern in den staubigen Sand. Gerade, als Enric sie einen nutzlosen Haufen schimpfen wollte, sah er einen Reiter auf sich zukommen. Die Gruppe hatte ihn bis jetzt wahrscheinlich nicht gesehen, da die Sonne in seinem Rücken stand. Aber da der Reiter nun einigermaßen erkennbar war, konnte man ihn auch schwach rufen hören. Enric befahl einer seiner Wachen dem Reiter entgegenzureiten.
Die Wache und der Reiter waren jetzt nur noch eine knappe Meile entfernt, ritten aber, als würden Dämonen sie jagen. Der Reiter saß merkwürdig zusammengesunken im Sattel, aber das könnte auch daran liegen, dass die Sonne noch immer die Sicht erschwerte. „Enric! Die Karawa..! Euer …ter!“ Der Wind verschluckte die Wörter, sodass der junge Esh´shajen auf sein Pferd aufsprang und den beiden entgegenritt.
„Die Karawane wurde überfallen. Plötzlich waren sie da, …, wir waren einfach zu wenige. Euer Vater hat mich geschickt, …, ihr sollt jetzt euren eigenen Weg gehen, er kann euch nicht mehr begleiten.“ Nach diesen Worten brach der Reiter zusammen. Seine gebeugte Haltung hatte nicht getäuscht. Die linke Seite des Soldaten war blutverkrustet. Trotzdem hatte er den stundenlangen Ritt überstanden. Doch für diesen Willen hatte Enric jetzt kein Auge. Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt in Richtung Lager. Die Wache rief ihm noch etwas zu, aber das hörte der Esh´shajen nicht mehr.
Das Lager war ein einziges Schlachtfeld. Getötete Menschen, Pferde und Kamele, überall Blut, verbrannter Sand und eingestürzte, ausgebrannte Zelte. Enric stand auf einer Düne vor dem ehemaligen Lager. Er konnte seinen Verlust nicht fassen. Sein Vater war tot. Er war der letzte Enric´s Familie. Seine Mutter war schon früh gestorben und Geschwister hatte er keine. Und warum sollte er zurück in das Haus eines Vaters gehen? Dort würde er nur mit dem Verlust leben müssen, mit dem Wissen, dass er nichts getan hatte, um zu helfen. Nein, das würde er nicht aushalten. Was hatte der Bote ihm gesagt? Er solle seinen eigenen Weg gehen. Und er würde seinen eigenen Weg gehen. Einen Weg aus dieser verdammten Wüste. Den Weg nach Neu Corethon.
Enric stieg wieder auf sein Pferd und machte sich auf in Richtung Küste.
Der Sand begann derweil den Kampfplatz zu begraben. Bald schon würden die Leichen begraben und das Blut getrocknet sein. Bald schon würde sich niemand mehr an die Karawane erinnern können. Und das nur wegen dem Sand.