2.Bewerbung

  • Frühling war es. Um ihn herum flatterten Schmetterlinge, und Bienen summten eifrig auf der Suche nach ersten Blüten durch die allmählich wärmer werdende Luft.
    Seit drei Stunden war er, ohne sich eine Pause zu gönnen, geritten, und erst jetzt, da er seine und die Müdigkeit des Pferdes zu spüren begann, gönnte er sich eine Rast. Mit einer raschen Bewegung schwang er sich vom Pferd, das seinen Schädel nach hinten warf und, wie zum Dank für die Unterbrechung des Rittes, mehrmals lautstark in seine Richtung wieherte. Er führte das Pferd zu einer am Rande der vor ihm liegenden Wiese stehenden Gruppe junger Pappeln, band es an einem der Stämme fest und ließ sich, ermüdet aber auch zufrieden, auf dem noch winterkühlen Boden nieder.
    Seine Eltern würden seine Abwesenheit erst am Abend bemerken. Sie waren im benachbarten Dorf zu Besuch bei einem der zahlreichen Brüder seines Vaters, der dort mit seiner Frau, einem alten, stets missgelaunten Wesen, und fünf Kindern lebte.
    Langsam ließ er seinen Oberkörper in das hohe Gras sinken und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Ermüdet von dem langen Ritt schloss er die Augen und versuchte sich das Leben in der Stadt auszumalen, von der sein Onkel schon so vieles zu berichten gewusst hatte.
    Kurz darauf war er eingeschlafen. Unruhig bewegte er seinen Kopf. Unrhythmisch ging sein Atem, als er von verwegenen Abenteuern zu träumen begann, die es in naher Zukunft zu bestehen geben würde.
    Eine knappe Stunde nur lag er in der Frühlingswiese, während sein Pferd friedlich neben ihm graste, und doch schien es ihm wie eine Ewigkeit, als er – ihm begann kühl zu werden, da Wolken vor die Sonne getreten waren – erwachte. Benommen blinzelte er, streckte die Arme von sich, wusste weder wo er sich befand noch wie er hierher gekommen war und sah, nachdem er sich langsam aufgesetzt hatte und sich allmählich wieder an den heutigen Tag zu erinnern begann, vor sich eine dunkle, finstere Gestalt, die zumindest einen Kopf größer war als die seines Vaters.
    Er wagte sich nicht zu bewegen, und tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
    „Was machst du denn hier so ganz alleine, mein Freund“, begann die finstere Gestalt vor ihm plötzlich zu sprechen und beugte ihren mächtigen Oberkörper in seine Richtung.
    Unfähig zu antworten, versuchte er auf die Beine zu kommen, was ihm jedoch, immer noch müde von den Anstrengungen des Rittes und benommen von dem kurzen aber intensiven Schlaf, nur mühsam gelang.
    „Bist du etwa stumm, mein Freund?“, sagte die Gestalt, als er nach einer halben Ewigkeit schließlich auf unsicheren Beinen stand. Diese zitterten jetzt nicht nur vor Müdigkeit, auch Furcht machte sich allmählich in ihm breit.
    „Oder bist du etwa taub?“, setzte die Gestalt ihren Monolog fort, beugte ihren Oberkörper noch weiter in seine Richtung und brach plötzlich in schallendes Gelächter aus.
    Nun war der Junge gänzlich verwirrt. Er wusste nicht, ob er in das Lachen des Fremden einstimmen oder vor ihm davonlaufen sollte. Entgeistert stand er da inmitten der Frühlingswiese. Er nahm weder die Schmetterlinge wahr noch den hellen Klang der unermüdlich zwitschernden Vögel, denen er zuerst, bevor er eingeschlafen war, gelauscht hatte.
    „Na komm“, sagte schließlich der Fremde nach einer kurzen Weile des Lachens und legte freundschaftlich den rechten Arm auf die Schulter des Jungen, „wir wollen etwas essen. Und dabei wirst du mir erzählen, was dich hierher verschlagen hat.“
    Er führte den Jungen in Richtung seines Pferdes, das er ebenfalls an einer der Pappeln, unmittelbar neben dem Pferd des Jungen, festgebunden hatte.
    „Ich hoffe, du hast Hunger, mein Junge“, sagte der Fremde und zeigte lächelnd auf einen über dem Sattel seines Pferdes hängenden toten Hasen.
    Als er kurz darauf vor dem prasselnden Feuer saß und beobachtete, wie der Fremde den aufgespießten Hasen langsam über den Flammen drehte, kehrte wieder Leben zurück in seinen Körper. Er saß mit angewinkelten Beinen da und dachte an den heutigen Morgen, als er den Entschluss gefasst hatte, von zu Hause fortzugehen. Für immer fort und in die Stadt zu gehen, um dort sein Glück zu machen. Er dachte an die Erzählungen seines Onkels, der – so lange er sich zurück erinnern konnte – in der Stadt lebte. Und er dachte an die Schilderungen des Nachbarn, der sich in regelmäßigen Abständen in der Stadt aufhielt, um dort am Markt Handel zu treiben mit den Früchten des in mühevoller Arbeit bewirtschafteten Feldes und der Viehwirtschaft, die übrig blieben von den Abgaben, die an den Gutsherren zu leisten waren und von dem Bedarf der sechsköpfigen Familie, die es zu ernähren galt. Er erinnerte sich an die Schilderung über edle, vornehm gekleidete Damen und deren Begleiter, die hohe Ämter inne hatten und nicht tagtäglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf dem Feld oder im Stall stehen mussten, um für ihr tägliches Brot zu sorgen. Und er dachte an die Schilderung des bunten Markttreibens. Er versank dabei ganz in Gedanken, und beinahe schien es ihm, das Stimmengewirr der ihre Früchte anpreisenden Bauern und das Geschnatter und Gegackere der Enten und Gänse und Hühner zu hören, als der Fremde ihm eine Hasenkeule unter die Nase hielt.
    „Da, mein junger Freund, lass es dir schmecken.“
    Aus seinen Träumen gerissen, blickte er in das Gesicht des ihm gegenüber sitzenden Mannes, der so alt sein mochte wie sein Vater. Im Gegensatz zu diesem war seine Stirn jedoch zerfurcht, und sein dunkles langes Haar hing ihm bis zu seinen Schultern herab. Seine Haut war braun gebrannt wie es die seines Vaters war im Herbst nach Monaten mühevoller, entbehrungsreicher Arbeit auf dem Feld.
    Langsam ergriff der Junge das schmackhaft riechende Stück Fleisch, lächelte dankend und biss hungrig hinein.
    „Der arme Bursche ist mir heute leider über den Weg gelaufen“, lächelte der Mann zurück, „da konnte ich einfach nicht widerstehen.“
    Er nahm sich selbst ein großes Stück von dem Fleisch und biss ebenfalls herzhaft zu.
    Mittlerweile war die Sonne so weit gesunken, dass sie in nicht allzu langer Zeit die Wipfel des an die Wiese angrenzenden Waldes berühren würde. Die Pappeln, unter denen noch immer die Pferde standen, warfen lange Schatten, und in dem zuerst erregt geführten Vogelgezwitscher kehrte allmählich Ruhe ein.
    „Und jetzt erzählst du mir, was dich hierher verschlagen hat, mein Junge“, sagte der Mann, nachdem die beiden den Hasen aufgegessen und die Knochen in das beruhigend flackernde Feuer geworfen hatten.
    „Ich gehe in die Stadt“, sagte der Junge. „Ich will dort leben und ich will dort mein Glück machen.“
    Der Mann sah den Jungen an und lächelte. Aber er lächelte nicht über den Plan des Jungen, er lächelte über die Vehemenz und Bestimmtheit, die in den Worten des Jungen lagen. Er begann von seinem bisherigen Leben zu erzählen, von einem Leben in einer Bauernfamilie, das bis jetzt nicht viel an Freuden und Annehmlichkeiten zu bieten gehabt hatte. Von einem eintönigen Leben jahraus, jahrein, das dahin lief ohne Abwechslungen und Überraschungen, bis man schließlich – nach unermüdlicher Mühe und Plage für seine Familie – an einer der unzähligen unheilbaren Krankheiten starb oder im Streit von einem betrunkenen Nachbarn erschlagen wurde. Aber der Junge erzählte auch von Geschichten, die er über die Stadt, die zwei Tagesreisen von seinem Dorf entfernt lag, gehört hatte, und je länger der Mann dem Jungen zuhörte, umso deutlicher kehrte die eigene Erinnerung zurück, als er von zu Hause fortgegangen war, um sein Glück in der Fremde zu suchen. Er erinnerte sich an die vielen Abenteuer, die ihm widerfahren waren, an so manche Rauferei, bei der er am Rande des Todes gestanden war und die er nur durch Glück und Zufall überlebt hatte. Aber er erinnerte sich auch an die vielen guten Dinge, an unzählige Abenteuer mit wohlhabenden Damen der Stadt und mit leichtgläubigen Mägden, die ungläubig staunend an seinen Lippen hingen, wenn er, in einigen Fällen natürlich maßlos übertreibend, wie er sich lächelnd eingestehen musste, Erlebnisse aus seinem ereignisreichen Leben geschildert hatte.
    „Und deshalb bin ich von zu Hause weggegangen“, schloss der Junge mit fester Stimme, „um in der Stadt mein Glück zu machen.“
    Die Sonne war hinter den Bäumen versunken, und die nur noch zaghaft flackernden Flammen warfen gespenstische Schatten auf die beiden am Feuerplatz sitzenden Gestalten.
    „Wir werden jetzt schlafen gehen“, sagte der Mann nach einer langen Weile des Schweigens, „wir haben morgen einen weiten Weg vor uns.“
    „Ja“, antwortete der Junge langsam und erhob sich. Er dachte an die Stadt, und er wusste, dass er dort sein Glück machen würde. Der Junge ließ seinen Blick langsam über die wie in Flammen stehenden Wipfel des Waldes streifen, und seine Augen glitzerten im rötlichen Schein der untergehenden Sonne wie zwei Edelsteine.






    So jetz über mich ich heiße Erdem bin 16 jahre alt zurzeit geh ich noch zur Schule.
    Ich bin begeistert von Rpgs weil ich es fazinierend finde wie man sich in einen anderen Charakter versetzen kann und so zusagen in einer anderen Welt ist.In Minecraft heiß ich MojangKnight. habe diesmal diese bewerbung auf word geschrieben somit sollten keine rechtschreibfehler drinne sein. Hab mir auch mehr mühe gegeben.


    Im In-Game wäre ich gerne Magier da mich die magischen künste faszinieren und ich schon immer ein fan von übernatürlichen kräften war.




    Mit freundlichen grüßen Erdem




    Ich habe den Leitfaden, sowie den Bewerbungsleitfaden und die Regeln und Hinweise gelesen und akzeptiere diese mit dem Veröffentlichen dieses Beitrages.

    Einmal editiert, zuletzt von MojangKnight ()

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