Bewerbung von Odalia

  • Seid gegrüsst,


    Ich möchte mich hier auch gerne bewerben. Mein richtiger Name ist Julia aber so nennt mich im weiten Internet kaum jemand. Gemeinhin bin ich als Lia unterwegs und werde auch stets so angesprochen. Ich bin 26 Jahre alt, habe allerdings keine Probleme mit jüngeren Mitspielern, im Gegenteil. Ich finde die Kommunikation zwischen den Altersklassen macht Minecraft aus. Geboren bin ich in der Schweiz und hier lebe ich auch bis heute noch, bin kaum über unsere Grenzen rausgekommen. Minecraft kenne ich seit der Beta und seit dieser Zeit baue ich auch gerne mittelalterliche Häuser und Dörfer und besonders gerne Gutshäuser (tw. inkl. Forsthaus, Sägerei, Steinbruch, Mühle, Viehställe, Lager usw.), in so einem habe ich bis zum Verlust meiner letzten Minecraftwelt auch gelebt. Wenn ich so etwas noch einmal beginne, möchte ich es also tun, wo es auch Sinn hat. Wo andere sehen was ich mir erarbeitet habe (Hier noch mehr als sonstwo, weil man ja auch erst einmal die Dukaten für den Kauf dieses grossen Geländes braucht) und wo ich selbst mir sicher sein kann, dass ich es nicht verliere wenn ich das nächste Mal meinen Computer ausmiste.

    Mit Rollenspiel habe ich nur aus World of Warcraft (Und natürlich Skyrim, aber da ist Rollenspiel etwas passiv... Ich nehme mir da zwar Mods zuhilfe, aber egal mit welchem Charakter ich ankomme, die NPCs geben mir stets dieselben Antworten. Der einzige Unterschied ist wohl, dass ich mit meiner "Paladina" die dunkle Bruderschaft ausrotte und die Gefährten verachte und mit meiner Assassinin eben nicht. Ansonsten habe ich noch Forenrollenspiele, woher vermutlich auch meine Tendenz zu langen Texten stammt, gespielt, allerdings nicht im Mittelalter/Fantasybereich.) und nun ja, wer Rollenspielserver in WoW kennt, dem muss ich nur ein Wort nennen und er versteht mich. Goldhain. Für alle die dieser Erfahrung glücklicherweise entgangen sind erkläre ich das auch gerne noch etwas genauer. Goldhain ist ein kleiner Ort zwischen der Menschenhauptstadt und dem Startgebiet ebendieser Menschen. Dieses Dorf steht für alle negativen Erfahrungen die man auf Rollenspielservern so machen kann - Sich duellierende Todesritter, E-RP (Ach glücklicher, der nicht weiss was ich damit meine), Powerplay, Inkonsequenz und Leute die sich aufführen als wären sie 8 Jahre alt - in Wahrheit sind sie 30+. Nach diesen Erfahrungen habe ich mich nach Beendigung meiner WoW-Karriere nicht weiter für's Rollenspiel interessiert.

    Bis ich in einem Forum etwas von Rollenspiel in Minecraft las. Meine Neugierde überstieg (passiert eigentlich äusserst selten) meine Schüchternheit und so bin ich jetzt hier. Ich möchte dem Rollenspiel gerne noch eine zweite Chance geben, denn die wenigen Momente in denen ich ungestört RP betreiben konnte hat es mir sehr viel Spass gebracht. Direkt auf euren Server gestossen bin ich ehrlich gesagt durch Gutefrage.net, wo jemand nach einem guten deutschen RP-Server gesucht hat und als Antwort "Athalon" kam. Die Mühe einer Bewerbung mache ich, weil mir Völker- und Klassenbeschreibungen gefallen und sich in meinem Kopf sofort ein Charakter quasi von selbst erfunden hat, wenn dieser auch eher schlichterer Natur ist. Ach ja, und wegen dem "Keelah se'lai!" in Hotsu100's Teambeschreibung ;)


    Der etwas kreativere Teil meiner Bewerbung:

    Nächtliche Dunkelheit hatte sich bereits über Tasperin gelegt, doch in einem kleinen Wirtshaus auf einer Anhöhe nähe Asmaeth brannten noch einige Kerzenstummel. In der spärlich beleuchteten Gaststube hingen noch die Gerüche von Met und Fleischeintopf. Der Gastwirt wusch gerade mit einem Lappen die letzten Tassen aus. "Meine liebe Tochter", wandte er sich mit rauher Stimme an die Gestalt die am Fenster stand und stumpf in die Nacht hinausblickte. "So sehr sich mein Herz auch wünscht, dass du bei mir bleiben kannst, muss ich dich fortschicken. Als Jüngerin des Deyn Cador, als Priesterin, wirst du ein besseres Leben führen als ich. Ein besseres Leben als deine Mutter." Lange antwortete die junge Frau nicht. Als sie antwortete tat sie dies mit bestimmter, sicherer Stimme. "Vater, was soll ich dort? Ich will kein besseres Leben wenn dies bedeutet, einem Gott zu dienen an den ich nicht glaube." Einige Zeit verstrich, bevor Lorkan, der Wirt, mit gepresster Stimme flüsterte: "Kind, das ist Ketzerei! So etwas darfst du niemals wieder laut aussprechen, verstehst du mich?" Die Stimme der jungen Frau wurde nun leiser, flehender. "Aber es ist wahr. Ich glaube an den Weizen der mit den Jahreszeiten wächst, an den Wind den zu hören jeder vermag, an das unschuldige Leben eines Lammes aber nicht an etwas was ich weder sehen noch fühlen kann. Sag mir, Vater, wie ich jemandem dienen soll, an dessen Existenz ich grosse Zweifel hege? Ich werde nicht als Priesterin dienen, so sehr du dir dies auch wünschst, so sehr du mich auch drängst. Wenn du mich fortschickst werde ich nicht wieder zurück kehren." "Das werde ich nicht erlauben, du entehrst das Andenken an deine Mutter. Ich verbiete es. Nun geh zu Bett, in zwei Tagen wirst du dich zur Priorei aufmachen."

    Doch bereits am nächsten Tag hatte die Wirtstochter ihr Bündel gepackt. Obwohl von gehorsamem Charakter wusste sie, dass sie ihrem Herz folgen musste. Noch bevor ihr Vater ihren Fortgang entdeckte, hatte sie die Taverne verlassen. Statt aber ihre Schritte in Richtung der Hafenstadt zu lenken, kehrte sie sich dem Landinneren zu. Einen halben Tag wanderte sie und sah dabei kaum Menschen ausser Bauern die auf dem Felde arbeiteten oder ihre Ochsen führten. Bei allen fragte sie nach Arbeit, doch da sie weder Ausbildung noch Grundwissen hatte, wurde sie von den meisten nur argwöhnisch beäugt. Sie kam auch an mehreren Dörfern und Gutshöfen vorbei und wurde auch dort stets weggeschickt. So lief sie weiter bis sie einige Gehöfte nahe einem klaren Bach erreichte. Zu dieser Zeit kroch schon die Abenddämmerung hinter den Fahlgebirge hervor, doch als sie an die Türe des Wohnhauses klopfte, wurde ihr trotz der späten Stunde geöffnet. "Was willst du?" Der hagere Knecht der ihr geöffnet hatte wirkte nicht besonders freundlich. "Nun rede oder zieh weiter", forderte er sie auf. "Ich, nun ja, suche Arbeit. Ich kann Wasser holen, Feuer machen, kochen..." Odalia schämte sich fast, betteln zu müssen. Doch sie erinnerte sich daran, dass auch Jünger des Deyn Cador betteln mussten. Schnell schob sie diese Gedanken beiseite. "Kannst du auch Schweine hüten?" Der Knecht wirkte nun freundlicher und öffnete den Türspalt etwas weiter. "Ja, das kann ich wohl. Ich hütete im Sommer stets das Vieh meines Grossvaters, ihm gehörte der Leenshof." Dem Mann schien dieser Name bekannt zu sein. "Mhm." Er öffnete die Türe ganz und liess sie hinein. "Suppe, zwei mal am Tag. Etwas Gutes zum Abendbrot. Du schläfst auf dem Scheunenboden, mit den anderen Helfern." Odalia nickte nur, erleichtert für die folgenden Tage Unterkunft und Nahrung gefunden zu haben.

    So wanderte sie für einige Monde durch Tasperin, zog von Hof zu Hof und nahm jede Arbeit an, die sie finden konnte. Sie hackte Feuerholz, kümmerte sich um den Stall und um das Vieh und hatte dafür stets Nahrung und Unterkunft. Von manchen Bauern erhielt sie ausserdem ein paar Dukaten als Lohn. Doch nach einigen Wochen, spätestens einem Monat, lockte stets das weite Land. Fast als würde sie eine Stimme rufen, ihr sagen dass es hinter dem nächsten Hügel noch mehr zu entdecken gibt, dass dies nicht das Ende ihrer Reise sei. Rief sie diese Stimme, nahm sie sich ihr Bündel und zog weiter, in der Hoffnung eines Tages einen Ort zu finden, der ihrer inneren Stimme genauso gefiel wie ihr selbst. Und eines Tages, eines Tages war es beinahe so weit. Sie fand einen kleinen Hof in einem blühenden Tal und klopfte dort an. Der Besitzer war ein gebückter Mann namens Jossi, der bereits viele Winter gesehen hatte und ihre Hilfe dankbar annahm. Sie half bei der Ernte, kümmerte sich um Haus und Hof und vor allem um seine wertvollen Pferde und durfte dafür mit ihm am Tisch essen. Sie blieb dort länger als bei allen bisherigen Höfen, doch eines Tages hörte sie die Stimme wieder. Fünf Tage blieb sie trotz des Rufens, dann verabschiedete sie sich."Ich wusste dass du bald gehen würdest", meinte dieser traurig. "Ich sah es in deinen Augen. Ich verstehe es. Aber du sollst nicht gehen ohne von mir einen Lohn für deine Arbeit zu erhalten. Nimm Fjell, mein gehorsamstes Pferd. Reite bis du gefunden hast was du suchst. Ich weiss, eines Tages wirst du einen Schreiber überreden, einen Brief zu senden, der von deinem Erfolg erzählt. Er wird mich freuen."

    Die Stimme rief von der Küste, sie schien mit dem Meereswind zu fliegen und Odalia von Salzwasser, Fisch und Möwen zu erzählen. Also ritt sie zurück nach Asmaeth. Die Reise dauerte weniger lang, nun da sie ritt statt lief. Als sie am Wirtshaus ihres Vaters vorbeikam, war es bereits Nacht. Keine Kerze brannte mehr. Odalia wusste, dass dies der endgültige Abschied von ihrem alten Leben war. Sie würde nicht mehr zurückkehren. Fjell, ein hübscher Brauner mit Blesse, verfiel in einen schnellen Galopp und so verschwand ihr Elternhaus in der Dunkelheit. In Asmaeth angekommen irrte sie etwas ziellos durch die Strassen. Sie wusste, dass ein Schiff auf sie wartete, doch welches? Gerade liess sie ihr Pferd am Brunnen trinken, als sie das Gespräch zweier Fremden mithörte. "Es wäre ein Neuanfang, wir segeln einfach mit der singenden Welle fort... Dort kümmert sich doch keiner woher wir kommen." Der zweite antwortete etwas verärgert. "Neu Corethon? Bist du von allen Geistern verlassen? Ich müsste alles zurücklassen!" Die Männer liefen weiter, doch ihre Worte hallten noch lange in Odalia's Kopf. Nachdem sie mit den paar Dukaten die sie hatte eine Nacht im Wirtshaus der Stadt verbrachte, tauschte sie am nächsten Morgen schweren Herzens ihr Pferd gegen eine Überfahrt auf der "Singenden Welle" ein. Sie stellte sich mit Neugier aber auch mit viel Angst dem, was sie nun erwarten würde.


    Okay, vermutlich habe ich es etwas übertrieben mit dem schreiben... Wäre nicht das erste Mal ;)

  • Hallo Julia :)

    Deine Geschichte ist wirklich eine die längsten, die wir je hatten :D
    Jedenfalls möchten wir dich hiermit gerne in den TS zu einem kleinen Gespräch einladen :)

    Grüße,
    Thonar

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    Der Mensch leidet nur, weil er ernst nimmt, was die Götter zum Spaß erschaffen haben.

    - Alan Watts

  • Tut mir Leid :D Wenn ich mal schreibe kann ich mich nur schwer halten... Speziell wenn sich dann die Geschichte quasi von selbst in meinem Kopf entwickelt. Jap, ich hab zu viel Fantasie ;)

    Seid ihr denn gerade noch on? Dann würde ich heute noch kommen.

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