Amaryllis Honigstimme - die Bardin
IC:
*kling, klang, klung*
Sachte hallten die Töne nach, als die junge Frau über die Saiten der kleinen Harfe zu ihren Füßen strich.
„Auf einen weiteren erkenntnislosen Tag in dieser leeren Stadt.....“, murmelte sie vor sich hin. Sie lehnte sich zurück und lies ihren Blick über den Himmel schweifen.
„Unbeschwert wie diese Möwe müsste man sein..... sich einfach dem Wind überantworten und der Dinge harren die da kommen werden“, dachte sie wehmütig, als sie den Vogel im Lichte der aufgehenden Sonne betrachtete.
Wie auch die Morgen zuvor, hatte sie sich vor dem großen Brunnen im Zentrum der Ansiedlung niedergelassen und genoss die letzten Momente der Stille. Nur allzu bald würden wieder die Händler, die Bauern und das übrige Gesindel den Platz bevölkern, seine Luft mit Gezeter, Geschrei und wild durcheinander geführten Gesprächen füllen.
„Sie verkennen die Kraft der Stille....“
Dabei kann Ruhe wahre Wunder bewirken: Man wird sich klar über Gedanken, die sich vorher hinter dichten Nebelwänden verborgen hatten und manchmal kehren Erinnerungen wieder, so wie auch in unheilvolle Gewässer versenkte Schätze irgendwann wieder an der Oberfläche auftauchen.
Auch fachte die Geräuschlosigkeit ihre Kreativität an und die besten Epen waren in solcher Atmosphäre entstanden.
Doch auch wenn sie sich des Geschenks, den dieser Zustand ihr darbot, vollauf bewusst war, galt ihre wirkliche Leidenschaft der Musik.
Lieder, Verse, Reime – für sie bildeten diese Sachen die Grundpfeiler des Paradieses, die Stützen ihres Seelenheils. Ihr gesamtes Leben hatte sie auf sie ausgerichtet, hatte sich ihnen mit ganzen Herzen gewidmet und schon häufig hatte die Tonkunst sie vor dem schimmernd, schwarzen Abgrund der Trostlosigkeit bewahrt. In letzter Zeit fühlte sie sogar, wie eine grundlegende Änderung ihr Innerstes ergriff.
Jedes Mal, wenn sie ihre Stimme erhob, um zu singen, ihre Finger an die Saiten ihres Instrumentes legte, um ihnen Töne zu entlocken oder eine andere Tätigkeit des Schaffens ausführte, war ihr so als würde eine fremde Macht sie leiten. Sie legte ihr die Worte in den Mund und gab ihren Melodien die Kraft, in ihrem Publikum Gefühle von unerwarteter Stärke hervorzurufen.
Wenn sie spielte, die Klänge der Harfe sie umhüllten und sich eine fremde Welt vor ihr öffnete, wurde aus ihr ein anderer Mensch: Die verschlossene, in sich gekehrte Frau verwandelte sich in eine gesellige Person, mit der jedermann gerne lacht und weint. Von Zeit zu Zeit wünschte sie sich es wäre immer so.....
Die Bardin war keine Meisterin ihrer Kunst (und das war musizieren, wahrlich jeder der etwas anderes behauptete, verschloss sein Herz vor den Dingen, die Glückseligkeit zu den Bürgern brachten), doch das war auch nie ihr Ziel gewesen.
Sie musizierte und schrieb, um mehr über sich selbst herauszufinden – denn was waren die Stücke und die Figuren, die sie ersann, wenn nicht ein unverhüllter Spiegel, der ihr in seltenen Momenten der Harmonie Einblicke in ihr tiefstes Inneres schenkte.
Nur auf diese Weise war es ihr möglich, sich den Dämonen der Angst zu stellen und mit den Teufeln des Hasses zu tanzen, in der Hoffnung sie eines Tages endlich im Ringkampf zu bezwingen.
„Denn nur wer sich selbst am Besten kennt und mit sich selbst vollkommen im Reinem ist, kann es wagen, mit klarem Blick und unbeflecktem Herzen vor Andere zu treten und sie nach seinen Maßstäben zu beurteilen“, zitierte die Sängerin in leisem Singsang den Leitspruch ihres nunmehr seit drei Jahren verstorbenen Meisters.
Und sie glaubte wahrhaftig, dass jeder einen anderen Weg zur Selbstfindung bestreiten muss – und dass die Musik der ihre war.
Doch man lernte nur mehr über sich selbst, wenn man allgemein Neues erfährt. Und in dieser Stadt gab es so etwas nicht mehr: alle Geschichten waren erzählt, alle Gerüchte waren vernommen worden. Es wurde Zeit für sie weiter zu ziehen.
„Es geht die Geschichte um von einer Insel, auf der gar wunderliche Dinge geschehen sollen. Wenn ich mich anstrenge, sollte ich bis zur nächsten Schiffsabfahrt genügend Dukaten zusammen haben, sodass ich die Steuern bezahlen kann.“
Ein Lächeln stahl sie auf ihr Gesicht: Genau so würde sie es machen!
„E-e-entschuldigung, Frau Sängerin. Könntet ihr mir bitte ein Märchen erzählen ? Ich k-k-kann auch bezahlen.“
Die zittrige Stimme riss die junge Frau aus ihren Gedanken und brachte sie zurück in die Gegenwart. Vor ihr stand ein kleines Mädchen, vielleicht sieben Götterläufe alt, und hielt ihr eine winzige Kupfermünze hin.
„Komm Kleine, setz dich neben mich auf den Boden“, lud sie das Kind freundlich lächelnd ein, während sie auf die Erde rechts von ihr klopfte.
„Diese Erzählung soll dich nichts kosten, denn ich befinde mich in der genau richtigen Stimmung für eine Sage und es wäre eine Schande für etwas Geld zu verlangen, was ich doch sowieso berichten würde. Mache es dir gemütlich und lausche aufmerksam.
Dies ist die Geschichte einer jungen Abenteurerin, die den Namen einer Blume trug und die auszog, um ihr Glück zu suchen........“
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Huch, das wurde doch viel länger als eigentlich geplant. Nun, da in dem Neulingsthread nur von mindestens 250 Wörtern die Rede war, hoffe ich, dass dies so funktioniert und ich hiermit auch ansonsten Ihre hohen Anforderungen erfüllen kann.
Jetzte aber etwas zu meiner Wenigkeit : Ich heiße Christina, bin 15 Jahre alt, wohne im schönen Bayern und besuche ein Gymnasium.
Schon von Kindesalter an sammelte ich Erfahrungen mit Rollenspiel, saß ich doch stets neben meinen Eltern, wenn sie Pen and Paper Abende gaben. Seit meinem 8. Lebensjahr bin ich auch selbst mit dabei und spiele unter anderem Das Schwarze Auge (DSA) und Midgard.
Ich bin zusammen mit meinen Eltern Teil eines Mittelalter-Reeanactment-Vereins und besuche dadurch bedingt Mittelaltermärkte als Schausteller oder nehme an authentischen Söldnderdrills teil.
Im Minecraftbereich beläuft sich meine Rollenspielerfahrung leider noch auf 0, bis auf ein kleines Projekt mit einem Freund konnte ich noch keinerlei Erfahrungen sammeln (hoffentlich kann ich das mit Ihnen zusammen nachholen).
Über eine Einladung zum Bewerbungsgespräch würde ich mich sehr freuen! (auch wenn ich wirklich Angst davor habe.....)
Hochachtungsvoll,
Amaryllis (aka Christina)