Guten Tag,
ich bin Lili und bin seit kurzem 15 Jahre alt geworden. Ich wohne an der Grenze zur Schweiz und Frankreich, so lerne ich täglich verschiedene Sprachen und Kulturen kennen. Ich schwimme gerne und spiele (mehr schlecht als recht) ein bisschen Fußball.
Rollenspielerfahrung habe ich leider noch keine, jedoch suche ich schon seit geraumer Zeit nach einem interessanten RP-Server, mit Spielern, die ihre Charaktere ernst nehmen. Ich denke, dass ich mit diesem Server einen Tollen gefunden habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich annehmt!
Nun zu meiner Geschichte (sie hat aber nichts mit meinem Charakter zu tun!):
Ich lächle krampfhaft. Im Stillen wünsche ich mich weit weg, während Salim, ein bärenhafter Mann mit Pranken so groß wie Pötte auf mich zustapft. Sein zugewuchertes Gesicht schaut mich mit seinen ungewöhnlich hellblauen Augen an. Alle empfinden ihn als furchteinflößend, was ihm aber, davon gehe ich aus, nicht im geringsten etwas ausmacht, falls er es denn überhaupt bemerkt. Aber er ist der beste Krieger im Land, also legt sich keiner mit ihm an.
Er streckt mir seinen fleischigen Arm hin: „Du musst aufpasse, des isse sehr wischtiges Körperteil, isch brauches' noch, versuch' also kei Blutbad anzurichte.“ Er hat eine brummende, tiefe Stimme, und doch voller Melodie, wie als würde er ein Lied vor sich hin summen.
Der riesige Schnitt, der am Handgelenk beginnt und in gerader Linie bis fast zum Ellenbogen verläuft ist mir sofort aufgefallen, er besudelt meinen weißen Zeltboden voller Blut, was mir nicht sehr gefällt. Wie oft habe ich diesen Boden heute schon gesäubert? Dreizehnmal? Vierzehnmal? Aber als Feldlazarettheilerin muss man sich an schmutzige Fußböden gewöhnen, das weiß ich von meinem ersten Tag an. Innerlich noch immer sehr verärgert über die blutige Unordung drehe ich mich ein wenig zu energisch zu ihm um. „ich werde die Wunde auswaschen und dann nähen, das wird wehtun.“ Salim schaut mich verständnislos mit seinen interessanten Augen an. „Is mir egal“, knurrt er. Ich versuche meine plötzliche Wut über diese Gleichgültigkeit zu verbergen und antworte gepresst: „Gut, von mir aus.“ Ich greife nach einem Lappen, der wahrscheinlich früher einmal weiß gewesen war und wringe in im Wassereimer aus. Ich wasche die monströse Schnittwunde aus, sodass sie sich später nicht entzünden kann und blicke ihn aus den Augenwinkeln forschend an: Es scheint ihm wirklich nichts auszumachen! Dann greife ich zu meinem Nähzeug und schenke ich erneut der Wunde meine Aufmerksamkeit. Das macht mir am meisten Spaß: Die Wunden, die grausam zugerichtet sind wieder zu vernähen; die tapferen Krieger, die entsetzlich verstümmelt wurden wieder zu richten. Diese Zeiten sind schwer, das ist mir klar. Eine Piratenplage steckt
Neu Corethon nicht einfach so weg, dem Krieg waren schon dutzende Kämpfer zum Opfer gefallen und es werden neue dazu kommen.
Während ich nähe, pfeife ich. Es ist ein lustiges Lied. Ich kenne es aus meiner Kindheit, meine Eltern sangen es, wenn mein Bruder (Mein Bruder, ich vermisse ihn sehr, ich glaube, dass ich ihn für immer verloren habe) und ich nicht einschlafen konnten. Ich erinnere mich noch genau an die Melodie, sie ist so lebhaft und freundlich, dass ich sie bis jetzt nicht aus meinem Kopf bekommen konnte. Nur den Text kenne ich nicht mehr. Eigentlich schade, es ist ein so schönes Lied, denke ich, während ich auf Salims vernarbte Haut einstieß. Plötzlich zuckt er zusammen, wahrscheinlich vor Schmerzen. Hab ich wohl zu tief gestochen. Ich wundere mich ein wenig, da ihm bis jetzt meine Behandlung nichts ausgemacht hatte. Ich tue so als wäre ich ungerührt und nähe weiter. Jetzt stimmt das Lied ein lebhaftes Plätschern an. Der Refrain. Ich pfeife voller Energie. Salim atmet schwer. Schweiß quillt ihm unter den Achseln hervor. Dann plötzlich verhöre ich ein Murmeln aus seinem Munde. Es wird lauter, bis auch ich einige Wortfetzen verstehen kann.
Wenn der Wind weht auf der Weide,
Wenn die Nachtigall
ihr' nächtlichen Gesang anstimmt,
wenn die Glühwürmchen
die Welt verzaubern,
Wenn die Sonne schläft,
dann schläfst auch du,
dann schläfst auch du…
Tränen umspielen mein Gesicht als ich mich langsam zu ihm umwende. Er weint. Ich schaue in seine seltsamen Augen, die so fremd sind und jetzt doch so bekannt. Ich erinnere mich.
Wir singen das Lied gemeinsam zu Ende.
Das wars mit meiner Geschichte, ich hoffe sie hat euch gefallen!
Ich bin einverstanden mit den Regeln dieses Servers (Einverständnisserklärung)
Eure Lili
PS: Ich habe kein Headset, falls auf eurem Server mündliche Nachrichten möglich sind.
(Ich hoffe ich habe keine Fehler in der Bewerbung gemacht, wenn doch bitte ich um Entschuldigung)