Schönen guten Abend, werte Damen und Herren!
Ich möchte mich kurz vorstellen...
Mein Name ist David, ich bin 19 Jahre alt und wohne im schönen Freistaat. Ich besuche zur Zeit die Abschlussklasse eines Gymnasiums in Baden-Württemberg. RP-technisch hab ich mal bei D&D und bei einigen Abenteuern mit Pathfinder teil genommen. So, dann mal auf zur Geschichte meines Charakters!
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Es begab sich aber zu der Zeit...
"Nein, das passt nicht..."
*raschel*
Es war ein mal ein strahlend Held...
"Nein, das gab's schon mal..."
*raschel*
Nun lasset mich berichten, von eynem jungen Herrn, der so jung nicht mehr war.
"Ja, so ist es gut..."
Besagter Herr hörte auf den Namen Taliesin Geiger, den ein jeder wohlklingend empfand. Er klang wie der Name eines großen Kriegers, doch lasset euch davon nicht beirren. Besagter Herr war keineswegs ein Krieger, besagter Herr war ein Schreyberling und Meyster des Wortes und Gesangs.
"Ja! Das ist genau das, was das Volk hören will!"
"Aber nicht, was unser Silber zurück bringt!"
Eine dunkle Gestalt schälte sich aus einer dunklen Ecke des Hinterzimmers der zwielichtigen Hafentaverne und trat vor den Barden, das Gesicht verhüllt mit einem dunklen Stofftuch.
"Holt mal euer Geldsäckel raus! Oder wollt ihr etwa wieder zu Mercilus?"
"Ich... äh..."
"So so... Ihr könnt also wieder nicht zahlen? Ihr habt es so gewollt!"
"Nein, wartet!"
Doch da lag der Barde bereits bewusstlos am Boden.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Er kam wieder zu Bewusstsein und sah sich um.
Wo in Deyn Cadors Namen bin ich?, dachte sich der Barde.
Er fand sich in einem düsteren Zimmer mit einem einzigen kleinen Fenster wieder. Auf der einen Seite des Raums war eine verschlossene Tür und davor stand ein Stuhl mit einem schlafenden Mann darauf. Auf einem Tisch in der Mitte der Kammer lag ein kleines Büchlein mit der Aufschrift Saga Talia. Er schnappte sich vorsichtig das Buch und steckte es in die erbärmlichen Überreste seiner zerfetzten Bekleidung. Das Fenster stand weit offen und leise kletterte er hinaus in die Freiheit.
"Ich hab wirklich genug von diesem Drecksloch von Asmaeth!"
Er lief die Gasse am Hafen entlang bis er an ein anliegendes Schiff kam. Es dämmerte und er hatte Hunger. In einiger Entfernung luden Matrosen einige Kisten auf das Schiff. Er lauschte den Gesprächen der Leute.
"Tobjörn, was ist eigentlich in den Kisten? Die sind verdammt schwer!"
"Ich glaube das sind Waren für Neu Corethon. Stoffe, Bier und so Zeug."
Der Barde erinnerte sich: Neu Corethon, das war die Kolonie von Tasperin. Fern vom Schuldeneintreiber Mercilus. Er entschloss sich also, des Nachts auf das Schiff zu schleichen und die Überfahrt über den Leändischen Ozean zu wagen.
"Auf in die Freiheit!"
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Er hatte sich also auf das Schiff, das den Namen Achat trug geschlichen und fand dort in einer der Kisten etwas zu Essen und in einer anderen ein neues Gewand.
"Viel besser als der Lumpen, der noch von meinen alten Spielmannskleidern übrig ist."
Des Tags versteckte er sich in einer Kiste mit Stoffen und des Nachts schlich er im Laderaum herum, aß und trank von den Vorräten. So verlief die Überfahrt ohne große Probleme. Eines Abends kamen zwei Matrosen unter Deck. Er lauschte dem Gespräch der beiden.
"Morgen früh legen wir in Neu Corethon an."
"Endlich... Ich dachte schon wir verrecken hier auf See noch."
"Da bist du nicht der einzige, der froh ist, dass wir das hinter uns haben, mein Freund. Heute ist mein letzter Tag auf See!"
"Na dann wünsch ich dir alles Gute in der Kolonie, Hannes!"
Der Barde überlegte derweil, wie er am besten vom Schiff käme. Es war wohl das Beste, sein Glück auf die Probe zu stellen, sobald der andere Seeman weg war. Nicht lang danach sah er durch einen Spalt in seiner Kiste, wie der Mann den Laderaum verließ. Er öffnete langsam die Kiste und wandte sich an Hannes.
"Wer zum Teufel bist du und was machst du hier?"
"Mein Name ist Taliesin Geiger. Bitte ruft nicht das ganze Schiff zusammen. Ich bin ein armer Spielmann, der auf der Flucht von der Selbstjustiz des Herren von Mercilus ist. Habt Erbarmen!"
"So so... Ein Barde von Kaledon also... Und auf der Flucht vor den Schuldeneintreibern... Jaja, so kennt man das. Auch ich war einst auf der Flucht vor einem unbarmherzigen Herrn aus Kornfall. Ich kann Euch vollkommen verstehen."
"So sagt mir, könnt ihr mich behilflich sein, von diesem Schiff zu kommen, damit ich ein neues Leben in Neu Corethon beginnen kann?"
"Hm... Mir fällt da schon was ein, keine Sorge..."
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Am nächsten Morgen, schon vor der Dämmerung kam Hannes in den Laderaum.
"Herr Taliesin! Ihr müsst euch eilen! Versteckt euch in dieser Kiste da!"
Er deutete auf eine Kiste mit faulen Fischen.
"Muss es ausgerechnet jene Kiste sein, die gar erbärmlichst stinkt nach altem Weib?"
"Es ist Eure einzige Möglichkeit. Die Kiste enthält Fische, die der Fischer zu pökeln vergaß. Sie wird kurz vor dem Anlegen über Bord geworfen werden. Ich werde sie unverschlossen lassen, damit ihr euch befreien könnt. Viel Glück in der neuen Welt. Ihr werdet es brauchen."
"Habt Dank, edler Hannes, auf dass sich unsere Wege in der Zukunft wieder kreuzen mögen."
"So wünsche ich auch, doch keine Zeit jetzt! Tut, was ich euch gesagt. Es ist gleich so weit!"
Er legte sich in die Kiste und kämpfte gegen den Würgereiz an, der in ihm anschwoll. Nach kürzester Zeit bemerkte er wie die Kiste angehoben und nach oben getragen wurde. Dann wurde die Kiste über Bord geworfen. Er konnte sich gerade so aus den Fischen befreien und die Oberfläche des Wassers erreichen. Er wurde ohnmächtig.
Als er aufwachte, fand er sich am Strand von Neu Corethon angespült wieder. Ihm war kalt, doch er hatte es endlich geschafft. Taliesin Geigers neues Leben begann.