Moin Leuts'
Nach ein, zwei mittlerweile vermutlich wieder vergessenen Besuchen meinerseits auf dem ts kommt nun auch mal meine Bewerbung.
Zu mir:
Mein Name ist Mathis, ich bin 19 Jahre alt und wohne in Oldenburg(Niedersachsen). Beruflich arbeite ich Vollzeit als Java-Backend-Programmierer und bin unter der Woche meistens erst spät zu Hause. Meine Hobbies sind neben dem Programmieren zocken (dies und das, immer sci-fi und/oder fantasy), lesen und, auch wenn nicht unbedingt mit Absicht, das Totschlagen von Zeit auf Youtube u.ä.
Auf Athalon gekommen bin ich durch Seb, der mich eingeladen hat.
_______________________________________________________
Es war ein kühler Spätsommertag. Die Sonne schien unbeteiligt durch das Blätterdach am Rand der Lichtung. Mark saß auf einem kleinem Abhang und betrachete den dichten weißen Qualm, der sich langsam aus den Haufen aus Erde und Laub hervorschob. Langsam würde sich das im inneren aufgestapelte Holz in Holzkohle verwandeln. Ein schwacher Windstoß verwirbelte kurz den Qualm, dann war er wieder weg. Vorhin hatte er geholfen das Holz aufzustapeln, nun zündete einer der Köhler einen Haufen nach dem anderen an. Zum Aufstapeln des Holzes brauchte es keinen Meister, aber ein achtlos angezündeter Haufen hätte die Ausbeute verringern können. Er hatte mit dem Köhler eine Abmachung - er half dem Köhler beim Aufbauen der Haufen und dafür brachte der ihm nach und nach das Verkohlen von Holz bei.
Eigentlich hätte Mark heute bei der Getreideernte seiner Familie helfen sollen, aber die Erntewerkzeuge waren beim Einsturz des kleinen Vordachs, unter dem sie gelegen hatten, mehr beschädigt worden als damals direkt ersichtlich war und es bedurfte zur Reparatur mehr Erfahrung als jemand im kleinen Dorf hatte. Bis morgen die für sie teure, aber notwendige Reparatur fertig war, musste die Ernte liegen. Er war dankbar dafür. Für Wochen würden die Bauern tagein, tagaus bei oft erbarmungsloser Hitze auf den Feldern stehen, um das reife Getreide einzuholen und ein verlorener Tag war nicht besonders schlimm. Er hoffte, dass das Wetter morgen wieder so kühl wie heute sein würde.
---
Jahre später
---
Noch einmal schaute er auf das grobe Papier, auf dem ein Haufen Striche gezeichnet waren. So viele Eimer Getreide würde er an den Grundherrn abgeben müssen. Mehr als letztes Jahr, und noch mehr als vorletztes Jahr. Letztes mal weil es "harte Zeiten" seien, dieses mal weil die Ernte reich gewesen war.
Mehr, trotz der Tatsache dass er schon einen Teil des eigenen Landes hatte abtreten müssen, seit er allein auf dem Hof war. Vor sieben Jahren, bevor er viel über die Landwirtschaft gelernt hatte, waren sein Vater und sein großer Bruder zur Armee einberufen worden. Er war damals noch zu jung gewesen. Sein Vater war im Kampf gefallen, während sein Bruder trotz seiner Herkunft überraschendes taktisches Talent gezeigt und eine sich daraus ergebene beneidenswerte Chance zum Aufstieg genutzt hatte.
Die Abgaben an den Landherrn waren das eine, aber was ihn noch mehr wurmte, war das "Zehnt" an die Kirche. Dass die Predigen in der nahen Kirche das Volk gefügig machen sollten, war schon lange ersichtlich gewesen. Der fromme Bauer gebe die immer höheren Abgaben mit Freude, alle potentiellen Feinde des Landes waren im Pakt mit dem Teufel und je mehr man an die Kirche zahlte, desto weniger müsse man für seine Sünden büßen. Und vor kurzen war da dieser Zwischenfall. Ein Bauer des Dorfes, der woher auch immer ein wenig mit Magie vertraut war, hatte heimlich einen Zauber gewirkt, der das Getreide der Bauern des Dorfes minimal besser wachsen lies. Als man dies bemerkte, wurde er der Hexerei angeschuldigt und davon gezerrt - seitdem hatte man nie wieder etwas von ihm gehört und das Leben der Bauern war schwerer geworden. Fernab von Handelswegen war das allerdings auch das einzige Ereignis der letzten Jahre gewesen - Getreide sähen, sich um die wenigen Tiere kümmern, Getreide ernten und einen großen Teil abgeben. Und vielleicht ab und an von Kirche und Staat schikaniert werden. Er hasste es. Er hatte Angebote von Großbauern bekommen, die an seinem Hof interressiert waren - und am liebsten hätte er längst angenommen. Aber dann? Was dann? Wohin hätte er gehen sollen? Es gab nichts anderes.
---
Jahre Später
---
Kaltes, salziges Wasser spritzte über das Deck und die Männer darauf. Seit zweieinhalb Wochen waren sie schon auf See gewesen, ohne Land in Sicht. Wasser und hohe Wellen auf allen Seiten. Mark hatte seinen Hof verkauft und war mit dem Erlös ins neue Land aufgebrochen.
Jubelschreie von vorne auf dem Schiffsdeck. Mark ließ das Tau, das er gerade dabei war zu prüfen, sinken und horchte. Einer der Seemänner kam fröhlich jubelnd über das Schiffsdeck gerannt. "Land!" schrie er. "Land! Land in Sicht! Neu Corethon! Wir haben es geschafft!" und verschwand unter Deck, um dem Rest der Besatzung bescheid zu geben. Mark war erleichtert. Sie hatten es geschafft. Sie hatten den Meeren getrotzt und das neue Land erreicht. Die Küste war noch weit entfernt, aber es ließen sich immer mehr Details erkennen. Grüne Bäume, einzelne Felsen am Strand und in der Ferne ließ sich eine Hütte erahnen. Hier würden sie alle ein neues Leben anfangen.