- Offizieller Beitrag
Der Kontinent Vestria
- und die Inseln von Dorne -
"Du willst also wissen wo Dorne is', min Lütt? Na, dann gibt mir n' Stücken
Papier und n' bisschen Kohle! Für ne' Buddel voll Sangria ham' wir's gleich..."
-Harald Krull, Käpt'n zur See
Folgende Hintergründe stehen in Zukunft zur Verfügung:
Lechien, Curonia, Nordgard
Das Vestrianische Kaiserreich
Das Vestrianische Kaiserreich, eines der größten Staatengebilde unserer Zeit, liegt im Nordwesten des Kontinents. Es erstreckt sich dort über rund ein Dutzend Provinzen, von Markgrafschaften und Herzogtümern bis hin zu Bistümern und sogarn Königreichen, die sich zum Schutz und Trutz gegen die Gefahren von Außen zusammengeschlossen haben. Diese Provinzen sind durch eine gemeinsame Geschichte, und teilweise auch durch eine innige Rivalität, eng miteinander verbunden.
In seiner Ausdehnung ist das Kaiserreich so gewaltig, dass es die unterschiedlichsten Gefilde des nördlichen Kontinents umfasst. Dazu gehört die sturmgepeitschte Schwertküste am Rande des eiskalten Nebelmeers, das Aahrdelta mit seinen trügerischen Sümpfen, die majestätischen Gipfel und unergründlichen Schluchten der Schildberge, fruchtbare und ertragreiche Ackerflächen, Weinberge und Kornfelder, waldreiche Wildnis und das vom Krieg gegen den Irren Fürsten verheerte und von Dunkelheit heimgesuchte Brachland der Teufelsbresche.
Vieles im Kaiserreich beruht darauf, dass sich seine Bewohner als stolze Nachfahren des ehemals glorreichen Helyrischen Imperiums betrachten, welches einst über den gesamten Kontinent herrschte. Sie halten ihre Freiheit hoch in Ehren, und allen Widrigkeiten zum Trotz behaupten sie sich gegen Wildlinge aus dem Norden, Reiterhorden aus dem Osten, Seeräuber aus dem Westen und hochnäsige Invasoren aus dem Süden. Obwohl nur wenige der Freiherren und Grafen des Reichs über echten Reichtum verfügen, und zudem oftmals in Streitigkeiten miteinander verwickelt sind, beugen sie dennoch das Knie vor ihrem jeweiligen Lehnsherren - und natürlich vor dem Kaiser Sigismund I., der seinen Hof in Kronburg hält und mit seinem Gefolge von Provinz zu Provinz zieht.
Das Besondere am Vestrianischen Kaiserreich ist, dass der Kaisertitel trotz der vorherrschenden Feudalgesellschaft nicht vom Kaiser an seine Nachkommen weitergegeben wird, so wie dies in anderen Reichen der Fall ist. Stattdessen wählen die Kurfürsten, die sowohl aus dem Adelsstand als auch aus dem Klerus stammen, einen neuen Kaiser auf Lebenszeit wenn der alte Kaiser regierungsunfähig wird. Dem neugewählten Monarch wird anschließend die Kaiserwürde durch die Eccläsische Kirche verliehen, die im Reich großen Einfluss besitzt. Da die Krönung des neu gewählten Kaisers in der Regel durch das Oberhaupt der Kirche erfolgt, schmückt sich das Vestrianische Kaiserreich gerne mit dem Titel "Heilig" - ein Brauch, der außerhalb des Reiches aber eher selten anerkannt wird.
L'empire du Soleillant
L'empire du Soleillant, "das Reich der gleißenden Sonne", liegt südlich des Vestrianischen Kaiserreiches und wird der Einfachheit halber oft nur Soleillant genannt. Dieser Name kommt nicht von ungefähr, denn die fruchtbaren Felder, das milde Klima und die idyllische Schönheit seiner Landschaft sind einzigartig für das sogenannte Sonnenreich.
Vor langer Zeit landeten die ersten Siedler aus den sagenumwobenen Landen jenseits des Ozeans an der Westküste Vestrias und legten hier den Grundstein für die Erforschung des restlichen Kontinents. Die Wildnis wich Städten und Höfen, und so wurde das Land als eines der ersten Gebiete vollständig erschlossen. Die Veine schlängelt sich als breiter Fluss gemächlich zwischen den Hügeln und Weinbergen des Landes entlang und bildet neben der Lebensader des Landes auch die natürliche Grenze zu Castella im Süden.
Soleillant zählte vor langer Zeit zum Helyrischen Imperium und spielte eine bedeutende Rolle, denn vorübergehend lag sogar der Sitz des Imperators an dem Ort, wo sich heute die Hauptstadt Septours befindet. Die glorreichen Tage des Helyrischen Imperiums gehören seit seinem Fall zwar längst der Vergangenheit an, doch legen die Soléyaner noch immer großen Wert auf ihre Kultur und Geschichte, und wähnen sich dem restlichen Vestria als überlegen. Die Soléyaner unter Herrschaft der Sonnenkaiserin Marie-Louise I. sehen sich als die einzig wahren Erben des Helyrischen Imperiums, was zu einer erbitterten Rivalität mit dem Vestrianischen Kaiserreich geführt hat. Doch weder der kürzliche Thronfolgekrieg, noch die Kämpfe gegen Avalon und das Vestrianische Kaiserreich, konnten den Mut der soléyanischen Bevölkerung brechen.
Wissenschaft, Kunst und Fortschritt spielen in Soleillant ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier lebt der Adel nicht mehr in finsteren Wehrburgen, sondern in hellen Schlössern mit ausschweifenden Parkanlagen, die zu gemächlichen Spaziergängen einladen. Begabte Meistermechaniker haben Wunderwerke der Handwerkskunst erschaffen, wie Beispielsweise komplexe Uhrwerke, ausgeklügelte Bewässerungspumpen und sogar erste Feuerwaffen, mit denen sich das Sonnenreich bereits in verheerenden Schlachten gegen seine Feinde beweisen konnte.
Das Königreich Avalon
Weit im Westen, umgeben von den rauen Fluten des Nebelmeeres, liegt das Königreich Avalon mit seiner Hauptstadt Freyport, dem wohl größten und wichtigsten Handelshafen des Nebelmeeres. Neben dem windgepeitschten Hochland und den schroffen Klippen werden die Inseln vor allem von weiten Bruchlandschaften, undurchdringlichen Wäldern, bodenlosen Seen und tückischen Mooren bedeckt. Vermutlich sind nirgendwo sonst so viele Feenwesen heimisch wie hier, und Legenden von der sagenumwobenen Herrin des Sees, die als Seele des lebendigen Avalons gilt, sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Die freiheitsliebenden Inselbewohner sind nahezu unzertrennbar mit ihrer Heimat verbunden und halten das Feenvolk, Sidhe genannt, zusammen mit ihren alten Götter des Meeres und des Kampfes noch immer hoch in Ehren - wenngleich sich dieser Glaube bereits vielerorts mit den Lehren der Eccläsischen Kirche vermischt hat.
Im Jahre 1495 endete in Folge des Lilienkrieges auch der blutige Unabhängigkeitskampf Avalons gegen das Sonnenreich Soleillant. Allein der unbeugsame Wille der Avalonier, sich für ihre Heimat aufzuopfern, hat der Sonnenkaiserin Marie-Louise I. letztendlich einen Pyrrhussieg beschert. Der alte König von Avalon, Richard Drachenherz, fand darauf hin Exil im Vestrianischen Kaiserreich. Die Inseln tragen noch immer die Narben des Krieges und seine Bevölkerung leidet unter der Herrschaft von Jean Édouard de Lys, der von seinen soléyanischen Schirmherren auf den Thron gesetzt wurde. Es herrscht Unruhe auf den Inseln seitdem er die Herrschaft übernommen und damit die Bevölkerung gespalten hat.
Die ehemaligen Helden des Freiheitskampfes gelten heute als Geächtete und verstecken sich in den Auwäldern und Sümpfen des Königreichs. Unter dem einfachen Volk gelten diese heiteren Recken jedoch weiterhin als angesehene Streiter alter avalonischer Werte. Die Hoffnung ist groß dass dank ihrer Hilfe der alte Glanz Avalons zurückkehrt und das Geschlecht von Drachenherz wieder seinen rechtmäßigen Platz einnimmt.
Die Fürstentümer von Castella
In den sonnigen Fürstentümern von Castella lässt es sich gut leben. Begünstigt vom warmen Klima des Südens gedeihen hier Weinbau und Pferdezucht. Die Bewohner dieser Region sind bekannt für ihre Lebensfreude und ihr Temperament, aber auch für ihr loses Mundwerk und ihre Streitlust, was wohl auf die afarischen Einflüsse aus dem Süden zurückzuführen ist.
Das Land ist fruchtbar und reich an Bodenschätzen wie Eisen, Marmor oder dem wertvollen Alaun. Doch je weiter man in den Süden Castellas vordringt, desto trockener und eintöniger wird die Landschaft. Stolz und Ehre wiegen hier mehr als das eigene Leben, und seit der Reconquista kommt es immer wieder zu Kämpfen gegen die kriegerischen Stämme der ungläubigen Afarier, die von der anderen Seite der Meerenge nach Castella eindringen.
Die Beziehungen zum Vestrianischen Reich blühen hingegen auf, und es ist kein Geheimnis dass sich manche der castellanischen Granden ein Bündnis mit dem Kaiserreich wünschen würden. Soleillant hingegen ist mit Castella durch eine immer wieder aufflammende Fehde verbunden. Im Grenzgebiet der beiden Länder etablierten sich schließlich, begünstigt durch den soléyanischen Thronfolgekrieg, unabhängige Stadtherrschaften und Baronien, die ihre Souveränität mit Söldnertruppen duchsetzen konnten. Noch heute kämpfen sie für Castella, Soleillant oder auch für das Kalifat al-Afar, je nachdem wer gerade die meisten Münzen zu bieten hat.
Seit jeher träumt man in Castella davon die zerstrittenen Fürstentümer der Region unter einem Herrscher zu vereinen. Doch gerade weil viele der castellanischen Fürsten ihre Ehre und Unabhängigkeit erbittert verteidigen und oftmals untereinander verfeindet sind, wird der oft ersehnte Traum eines geeinten castellanischen Reiches vermutlich nie Wirklichkeit werden.
Die Adelsrepublik Revanien
Nordöstlich des Vestrianischen Kaiserreiches liegen die gewaltigen Wälder und düsteren Sümpfe Revaniens. Dieses dünn besiedelte Land ist die Heimat von zahlreichen Wildtieren und Monstern, die in der weiten Wildnis einen idealen Rückzugsort gefunden haben. Man sollte nie alleine über die schlammigen Wege Revaniens wandern, und während der berüchtigten revanischen Winter lässt man das Reisen am besten ganz bleiben und verweilt im Schutz der Städte und Siedlungen.
Revanien wurde einst von helyrischen Siedlern aus dem Süden erschlossen, die sich hier niederließen und sich über Generationen hinweg mit den ursprünglichen Einwohnern des Landes vermischten. Diese lebten dort bereits lange vor den Helyrern, als sie einst vor ihren Feinden aus dem Ostens nach Revanien flohen. Revanier sind bekannt für ihre Sturköpfigkeit und Streitlust, und mancher mag ihnen auch eine gewisse Rückständigkeit und Primitivität unterstellen, doch sie sind trotzdem ein geselliges, gastfreundliches und trinkfestes Volk. Denn die Winter Revaniens sind genau so harsch und grausam wie die regierenden Adeligen, und so sucht man gerne Trost in der Gemeinschaft - und natürlich im Schnaps gebrannter Erdäpfel, den man dort Wodka nennt.
Regiert wird Revanien vom Großmarschall, ein Amtstitel der auf die ehemalige Regentschaft der früheren Ritterorden zurückzuführen ist. Der Großmarschall wird von den revanischen Adeligen, die dort Bojaren genannt werden, während der Adelsversammlung gewählt und übernimmt die repräsentative Aufgabe eines Königs. Abgesehen davon herrschen die Adeligen aber uneingerschränkt über ihre Länderein, wo jeder von ihnen sein eigenes Süppchen kocht. Sie gelten als hartherzig und behandeln ihne zahllosen Leibeigenen manchmal schlechter als ihr Nutzvieh.
Doch man findet auch zivilisierte Orte in dieser Region, wie etwa die wenigen freien Städte im Osten an den Ufern der Vostok-Bucht. Dort findet trotz des rauen Wetters ein geschäftiges Treiben statt, welches leicht mit den großen Städten des Vestrianischen Kaiserreichs mithalten kann. Handwerker gehen ihrem Tageswerk nach, pfiffige Händler verdienen sich eine goldene Nase und man findet allerhand exotische Waren und fremde Reisende, die über die Flusswege mit dem Schiff nach Revanien gekommen sind.