Öffentlicher Brief an Leticia Moreno Alvarez und den Weibel
Geehrte Rekrutin,
Ich freue mich, dass wir Mitglieder in der Wache haben die nur so voller Tatendrang strotzen. Allerdings bewegt ihr euch über euren Kompetenzen. Mir zu untersagen meine Taverne zu öffnen steht definitiv nicht in eurem Recht. Auch habt ihr niemals sicher gestellt, dass der Brief bei mir ankam. Ich hatte nämlich niemals einen Brief in meinem Briefkasten. Letztlich freue ich mich diese Sache mit dem Weibel oder einem anderen Wachmitglied zu besprechen welches sich dann auch sicher in seinem erlaubten Rahmen bewegen wird. Euer Anliegen wird sicher sehr wichtig sein, doch solltet ihr in eurer Ausbildung lernen, dass Erpressung, Drohungen und unnötige Strafen kein Maß sind um ein Volk zu bewegen. Vor allem nicht wenn eine einfache Rekrutin einen würdigen Meisterwirt mit hochtrabender Rederei bloßstellen möchte.
Auf bald!
Zu tiefst geehrter Weibel,
wie ihr dem Schriftverkehr entnehmen könnt bewegt sich eine eurer Rekrutinnen auf dünnem Eis und schmeißt mit wilden Strafzahlungen und Anschuldigungen um sich. Dementsprechend möchte ich ihre Taten auch gerne zur öffentlichen Wahrnehmung bringen und bitte euch ausgiebigst sie über ihre Rechten und Pflichten aufzuklären. Mir als rechtschaffenden Bürger nachzustellen, mich mit kruden Anschuldigungen und Strafen zu belästigen und mich damit von meiner Arbeit abzuhalten ist ein tiefsitzender Schlag gegen meine Person, der bitte nicht ohne Konsequenzen bleiben sollte. Ich beziehe mich damit auf folgende Paragraphen im Dornbacher Recht:
II. Paragraph II: Tun wider die Sitten und die Ordnung
-> Die Sitte und Ordnung gibt vor, dass eine Rekrutin der Wache sich aufrichtig und höflich einem Handwerksmeister gegenüber verhalten muss. Dies hat sie mit ihrem Verhalten nicht getan. So bitte ich um einen Schadensersatz, der im gleichen Wert von einem ganzen Tage meiner Arbeit ist. Für jeden weiteren Tag den ich mein Geschäft in Vorsicht geschlossen halte bitte ich um eine weitere Ersatzzahlung in der Höhe meiner typischen Tageseinnahmen.
I. Paragraph IV: Tun wieder Ehr`und Stand
-> Was die werte Rekrutin vergisst, ist leider ihr eigener Stand. Ich als Handwerksmeister habe eine tiefe Bedeutung für die Wirtschaft und den Genuss, sowie die Kultur dieser Stadt. Sogar der Hochwürden Bischof Kilian ist Stammgast in meinem Lokal und die Rekrutin entzieht mit ihrem Klamauk unserem geliebten Gottesvertreter sein täglich Mahl. Sonst ist mein Etablissement in allen Ländereien bekannt. Die Taten dieser Frau werfen damit eine Kluft durch ein berühmtes Reiseziel unserer geliebten Stadt. Damit wirft sie einen tiefen Schatten über unsere ganze Gemeinschaft und hebt sich ihrem Stand über uns alle. Somit fordere ich auch dafür eine Entschädigung mit welcher ich die Aufarbeitung des von ihr geschändeten Rufes wieder bezahlen kann.
Sollte man mir als ehrbarer Bürger nun wirklich eine solche Strafe anlasten, veranlasse ich einen Wirbel auf dem ganzen Archipel, welcher selbst die Mauern von Fiskvik zum Beben bringen wird. Ich bin mir keiner Schuld bewusst und bin sicher, dass ihr als geachteter und weiser Mann die richtige Entscheidung treffen werdet.
In tiefster Erfurcht und Hochachtung
Otto Gottlieb Seidel