Eine Bewerbung von Capian

  • Seid gegrüßt!
    Ich bin Melvin und 15 Jahre alt. Meine Freizeit nutze ich derzeit für Klavier- und Trompetenunterricht. Trompete spiele ich zusätzlich in einer Bigband, im Orchester und auch in einem Quartett, welches ich gemeinsam mit den anderen Mitgliedern selbstständig organisiere. Besonders zur Weihnachtszeit lässt sich mit kleinen Auftritten in der Region gutes Taschengeld verdienen.
    Ab und zu beschäftige ich mich auch mit Bildbearbeitung und Design, jedoch würde ich mich in der Hinsicht nur als Amateur mit Halbwissen einschätzen, da meine größte Leidenschaft Musik ist. Ich habe noch keine Erfahrungen mit Rollenspielen gemacht, das würde ich im Zuge dieser Bewerbung gerne ändern.
    Ich würde mich als gesprächig und, für mein Alter entsprechend, reif einstufen. Ich nutze TeamSpeak 3, sodass ihr euch auch gern selbst ein Bild von mir machen könnt.
    Übrigens habe ich mich erst kürzlich wegen dem Mentorenprogramm durchringen können, diese Bewerbung endlich zu verfassen. Ihr könnt gerne Fragen stellen, falls ihr noch etwas über meine Person wissen möchtet. Genug von mir, jetzt zu meiner Geschichte.

    „Dolchliebe“

    Lane betrat das Haus, nicht etwa um dort zu bleiben, sondern um schnellst möglich wieder zu gehen. Nach einem Streit mit seinen Eltern entschloss er sich seine Sachen zu packen und unbemerkt zu verschwinden. Den Erwartungen, das Handwerk des Vaters zu übernehmen, konnte und wollte er nicht gerecht werden. Schnell verschwand der junge Erwachsene mit seinen wichtigsten Utensilien wie seinem Mantel, auf den er in kühlen Novembertagen nicht verzichten mochte, einem Messer, einigen Münzen und ein wenig Verpflegung durch die Tür hinaus in sein neues Leben.
    In wenigen Stunden erreichte er die Nachbarstadt. Zielstrebig schlenderte er über den Marktplatz, um sich an den reichlich mit Lebensmitteln bestückten Ständen zu bedienen. Mit seinem nun deutlich schwereren Mantel suchte er sich in früher Abendstund’ eine Bank, gut versteckt zwischen Büschen und Sträuchern, um in Ruhe sein nächstes Opfer zu finden.
    Es verging eine Weile der Stille auf den Gehwegen der Stadt, bis ein Mann in mitten einer kleinen Menge an weiteren Bewohnern die lokale Taverne verließ. Lauthals prahlte er mit seinen Besitztümern und Anwesen in der Region. Fröhlich stolzierte der Herr mit seiner Scharr durch die Kleinstadt. „Das sind mir ja ein paar Pappenheimer.“ Mit diesen Worten erhob sich Lane und schlenderte der torkelnden Gruppe langsam hinterher. Nach wenigen hundert Metern blieb der Kaufmann stehen und lud seine Gäste in sein erstklassiges Anwesen ein. Unser Verfolger betrachtete das Herrenhaus, es besaß einen massiven Feldsteinsockel, welcher einen Fachwerkaufbau trug. Während vor dem Haus ein Monolog des Besitzers begann, schlich er sich durch den prunkvollen Garten, vorbei an mächtigen Rosensträuchern und einem Brunnen, welcher auffälliger nicht sein konnte. Wenige Fenster, jedoch ein Hintereingang mit einem Notschlüssel im Blumentopf überzeugten Lane von den wie auf dem Präsentierteller sitzenden Kostbarkeiten, welche er mit einem ersten Blick in das Haus ausmachen konnte. Zügig huschte er wieder durch den Garten zurück.
    Nach einem kurzen Aufenthalt in einer kleinen schäbigen Herberge begab sich der blasse, große Bursche durch die Dunkelheit in Richtung des Herrenhauses und machte erste Überlegungen wie er vorgehen würde. Den Schlüssel hatte er vorsichtshalber am Vortag mitgenommen, auch wenn es gut möglich gewesen wäre, das sein Opfer den fehlenden Schlüssel bemerkt hätte. Tief in den Mantel zurückgezogen, eilte er durch den Garten und öffnete vorsichtig die Hintertür. Nachdem es ihm gelang diese leise wieder zu schließen, schlich er Schritt für Schritt durch den Flur, vorbei an Speisekammer und Kaminzimmer. Gedankenverloren betrat er vorsichtig das Arbeitszimmer. Ein verzierter, aus Silber bestehender Kerzenständer, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er löste die Kerzenreste von seinem ersten Diebesgut. Verwundert betrachtete er die außergewöhnliche Verzierung. Er war nicht im Stande, die Figuren und Zeichen auf dem Kerzenständer zu deuten, womöglich kamen sie aus einem ihm unbekannten Land. Plötzlich hörte er einen Stuhl knarzen, beinahe direkt neben ihm schien sich eine Person zu erheben. Verdammt, wie konnte er sie nur übersehen haben? Sein Herz pochte schneller als eine Kutsche fahren konnte, er hatte das Gefühl, es wolle aus seinem Brustkörper springen und unverzüglich verschwinden. Der Person, dessen Atem er nun spürte, erging es vermutlich ähnlich. Er musste handeln.

    Der blutverschmierte Kerzenständer kullerte aus seinen Händen, vorbei an Blutlache und Körper.

    Er stand völlig neben sich. Lane hastete immer gerade aus, sein Schuhwerk durchnässte langsam. Seine erste Ruhe fand er in einem Bierglas der erst besten Taverne. Kurze Zeit später, als er das Wirtshaus verließ, fiel ihm auf, das er sein einziges Gut aus der nahen Heimat im Anwesen vergessen hatte. Sein Mantel befand sich noch im Anwesen seines Opfers. Schnell lief er abermals zum Haus des Kaufmannes und betrat das Gebäude durch die offen stehende Hintertür. Ein geöffneter Briefumschlag lag vor dem Arbeitszimmer.

    Seid gegrüßt, werter Herr.

    Am morgigen Tag erwarte ich Euch auf der Alten Nahebrücke.
    Gehabt Euch wohl.

    Sophia Louane

    Er betrat das Arbeitszimmer, etwas perplex sah er sich um. Nur die Blutflecken auf dem Boden verweilten noch hier. Weder sein Mantel, noch der Kaufmann, nicht einmal der verzierte Kerzenhalter befand sich scheinbar noch im Arbeitszimmer. Nachdem er nun das ganze Haus durchsuchte, fand er als schwachen Trost den Leuchter. Er musste zu dieser Brücke, um wenigstens sicher zu gehen, das der Mann nicht weit mit seiner Wunde gekommen war. Der Wind wehte vorsichtig die Nebelbank hin und her, als wäre sie eine Murmel, mit der ein Kind spielte. Lane nahm auf einer Holztruhe nahe dem Geländer platz, um sich eine bessere Übersicht auf die schmale Brücke zu verschaffen.
    Eine Dame betrat die Nahebrücke. Er war sich sicher, es konnte nur die Dame, dessen Brief er gelesen hatte, sein. Ihre Anwesenheit strahlte Ruhe, jedoch auch eine gewisse Unsicherheit aus. Nachdem die Frau platz nahm und er endlich seine Augen von ihr lösen konnte, zuckte er innerlich zusammen. Der Kaufmann ging auf sie zu. Lane schlich schnell hinter die Truhe und versuchte die beiden unauffällig zu beschatten. Es kam jedoch nicht zu vielen Worten. Plötzlich sackte der Mann zusammen und fiel rückwärts auf eine Bank. Lane erstarrte. Sophia hielt einen kleinen, blutgetränkten Dolch in den Händen. Während die Mörderin ihre Tatwaffe in die Hände ihres Opfers legte, entdeckte sie ihren Beobachter hinter der Truhe. Wie versteinert starrten sie sich einander an.
    Bis plötzlich, mit aller letzter Kraft, der Dolch ein zweites Mal hochschnellte und in die Brust der Dame glitt.

    Sie stürzte auf die Bank. Lane stand völlig unter Schock, es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gesammelt hatte. Er erhob sich aus seinem Versteck und lief über die menschenleere Brücke. Er betrachtete das trügerische Bild, von den nun eng umschlungenen Fremden. Sie erweckten den Eindruck eines sich liebenden Pärchens, deren Geschichte jedoch eine ganz andere war.
    Einen kurzen Augenblick lang beobachtete er das Paar noch, bis er den Dolch aufhob, den Beiden in ihre verschmierten Hände legte und langsam in Gedanken versunken seines Weges ging.


    Ich entschuldige mich für die Länge meiner Geschichte, jedoch hatte ich sehr viel Spaß während des Schreibens, sodass ich die Geschichte direkt fortgesetzt habe. Dies wollte ich euch, wie ihr seht, nicht enthalten.

    Vielen Dank das du dir Zeit für meine Bewerbung genommen hast und sie bis zum Schluss gelesen hast.

    Ich habe selbstverständlich den RPGLeitfaden und den Bewerbungsleitfaden gelesen und akzeptiere die Regeln und Hinweise mit Veröffentlichung dieses Beitrages.

    Grüße
    Melvin

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