Bewerbung einer alten Kartoffel

  • Heyho,
    ich bin's, die Rin/Mari, die alte Spielerin von Athalon. Die meisten werden mich sicherlich kennen und werde bei dem neuen Projekt mit einem passend neuen Charakter starten. Ich bräuchte nur noch Hilfe bei der Punkteverteilung und hoffe mal, das meine jetzige Bewerbung trotzdem ausreicht.


    Viel Spaß beim Lesen!



    I. Charakterhintergrund



    ➤ Name des Charakters

    Hans Theobald


    ➤ Äußerliche Erscheinung

    Hans Theobald ist ein gewöhnlicher Mann, dessen Körper vom Leben und der Jagd im Wald geprägt ist. Er misst knappe 1,78m und trägt meist einfache Jagdkleidung, die sich der Umgebung des Waldes anpasst.


    Hans befindet sich wohl in seinen frühen Dreißigern und trägt auf dem Kopf dunkelbraunes kurzes Haar mit einigen einzelnen längeren Strähnen, die er sich bemüht nach hinten streicht (denn sie fallen immer wieder nach vorn) und damit zwei Muttermale auf seiner Schläfe offenbart.
    Wenn er lächelt, zeichnen sich Lachfalten an seinen Augen und Mund ab. Den Bart rasiert er hin und wieder, weshalb es meistens kurz und stoppelig ausschaut. Seine grauen Augen sind schmal und schimmern im Sonnenlicht mit einem sanften warmen Grünstich.


    Die buschigen Augenbrauen werden zu den Seiten hin etwas dünner. Sein Gesicht ist geprägt von markanten Wangenknochen. Über seinen rechten Unterarm verlaufen die Spuren alter Bisswunden, die man leicht erkennen kann.



    ➤ Angewohnheiten


    Hans könnte man als einen recht träumerisch entrückte Kerl schimpfen, der sich gerne Zeit für sich selbst nimmt. Allzu oft ist er an einer molligen Feuerstelle anzutreffen, wo er in Gedanken versunken die tanzenden Flammen beobachtet. Er scheint nicht wirklich ein geselliger Mensch zu sein, wenn es sich um eine sehr große Menschenmenge handelt und bleibt stattdessen der ruhige Beobachter, der manch so ein Gespräch mitbekommt.


    Womit man ihn jedoch am besten anlocken kann, ist Essen und da ist es egal, was es ist. Hans liebt – seit er ein kleiner tollpatschiger Junge war – alle Gerichte und Speisen, die es gibt und isst sogar die nicht beliebten Fleischstücke wie Hühnerfüße oder Knochenmark.


    ➤ Weltanschauung


    Theobald erlebte schon wenige Tage nach seiner Geburt das heilige Sakrament der Taufe und wurde von diesem Moment an von seinen Eltern streng religiös erzogen, weshalb er nun als tugendhafter, frommer Mann mit zwei Beinen im Leben steht und von seinen Mitmenschen bisher immerzu geschätzt und respektiert wurde.
    Da sein Glaube ihn sein ganzes Leben lang durchaus nur positiv geprägt hat, weiß er auf ausgesprochenes ketzerisches und heidnisches Gedankengut nur mit Zorn zu reagieren.


    Zudem kann Hans es nicht ausstehen, wenn seine Mitmenschen ihre Manieren außer Acht lassen und somit gegen die guten Sitten verstoßen. Er neigt dazu solche Lumpen mit einer ausschweifenden Predigt zu belehren.
    Auch schlampige Müßiggänger, die nicht ein Hauch Arbeitsmoral besitzen, sind ihn ein Dorn im Auge. Er denkt, dass ein Jeder seinen Teil zur Gesellschaft beizutragen hat - und das durch mühevoll verrichtete Arbeit.



    ➤ Ängste und Phobien


    Hans hat große Angst ein Opfer ketzerischer Rituale zu werden, da er schon hier und da mal Scheiterhaufen miterlebt hat, wo die Ketzer sich im Wahnsinn verloren und versucht haben, in ihrem letzten Atemzug die Mitmenschen zu verfluchen. Dazu zählen noch die Ängste vor Erblindung und ein Krüppel zu werden, die ihm seine Arbeit wegnehmen würden, auf die er sein ganzes Leben hingearbeitet hat. Außerdem besucht Hans so oft es geht die Kirche und versucht möglichst bei jeder Messe dabei zu sein, da er befürchtet, dass sonst die Sünde sein Seelenheil übermannt und ihn dann das Fegefeuer erwartet.




    II. Charaktergeschichte


    Es war dunkel und kalt, als Hans im herbstlichen Wald sein Lagerfeuer angezündet hat und sein Zelt aufschlug, um sich vor dem heulenden Wind zu schützen. Nachdem die Flammen sich auf dem trockenen Holz breit machten und höher aufflackerten, saß er da und sah sich das tanzende Spiel des Feuers an, bis er leicht lächeln musste, als er sich an seinen alten Meister erinnerte, der ihm die Lehren der Jagd und die Regeln des Waldes beigebracht hatte.


    ‚‚Hans! Los! Er ist schon verletzt, du kriegst ihn!‘‘, rief ihm sein alter Meister zu während er mit dem jüngeren Hans rannte. Hans tat wie geheißen und lief den Hügel hoch, spannte seinen Bogen an und zielte zu dem verletzten Hirsch, der wackelig und panisch um den Hügel herum flüchten wollte. Die Wunde aus seinem Bauch blutete und der Pfeil steckte immer noch drin, doch er gab trotzdem nicht auf sich von zwei Jägern geschlagen zu geben. Zu Hans‘ Vorteil hatte er klare Sicht mit dem sonnigen Wetter und weder hohe Büsche oder Bäume noch andere Raubtiere konnten sich zwischen dem Hirschen und ihm stellen. Der junge Hans ließ den Pfeil los und erwischte den Hirsch seitlich am Kopf, was das majestätische Tier zu Fall brachte. Er lächelte erfreut auf und lief nach unten zu der leblosen Beute und seinem Meister.
    ‚‚Nicht schlecht, aber das kannst du besser.‘‘, sagte der Meister zu ihm als sein Lehrling ankam und die zwei Pfeile aus dem Hirsch zog.
    ‚‚Sieh ihn dir doch an! Er hat ein prachtvolles Geweih und viel Fleisch kann er uns auch bringen!‘‘, brachte Hans verwirrt hervor und hoffte auf eine bessere Antwort – vielleicht sogar ein Lob.
    ‚‚Ja, ein fettes Vieh. Das hättest du eigentlich auch mit nur einem Pfeil erledigen können, wenn du nicht anfangs so gezittert hättest.‘‘, gab er zurück während er den Hirschen mit Seilen an den Beinen anbindet.
    ‚‚Er wäre fast davon gekommen und die Wölfe hätten ihn dann als Beute anstatt wir. Du musst aufhören so viel nachzudenken, Junge.‘‘
    ‚‚Ich habe es trotzdem geschafft! Wir haben ihn! Warum ka-‘‘, bevor Hans noch weiteres sagen konnte, ergriff der Meister sein Arm schmerzhaft und blickte ihn mit strengen kalten Augen an.
    ‚‚Hör auf dich nur auf Zufälle zu verlassen! Hier geht es um Arbeit, nicht um reines Glück! Wenn du ein ernstzunehmender Jäger sein willst, dann musst du deine Arbeit vollkommen beherrschen und nicht nur zum Teil! Irgendwann musst du allen Leuten in dieser Kleinstadt Fleisch bringen, die Leute haben Hunger nach der Arbeit! Also hör bloß auf, oder soll ich dich an deine ach so tollen Jagd am Arm erinnern?!‘‘, fragte er mit grimmigen Tonfall und drückte seinen Arm noch fester zu.
    ‚‚Sch-Schon gut! Du tust mir weh! Ich kapiere es!‘‘, antwortete Hans mit zusammen gebissenen Zähnen und versuchte sich von seinem Griff zu befreien. Der Meister ließ seinen Arm los, schnaufte einmal schwer und wendete sich wieder dem Hirsch zu.
    ‚‚Komm, schleppe mit mir deinen Hirsch. Deine Mutter wird daraus Gulasch machen.‘‘, sagte er noch grummelnd und die beiden nahmen eins der Seile, legten es über ihre Schulter und brachten es nach Hause.


    Hans blinzelte auf, als er merkte, das er fast vor dem Lagerfeuer einschlief und rieb kurz seinen Augen wach. Ihm fiel auf, das er noch den Brief in seinem Beutel hatte und holte es hervor, klappte auf und las es sich wie in den letzten Abenden nochmals durch.


    Werter Meisterjäger Hans Theobald,


    Mit großen Beileid muss ich Euch mitteilen, das -

    Und der Brief wurde zerrissen, ins Feuer geschmissen und verbrannt, bevor er wieder zu der Stelle ankam. Den Brief hatte er schon zu lange bei sich und die Worte werden sich nicht im Laufe der Zeit ändern. Es ist zu spät, sagte er gedanklich zu sich und beobachtete, wie der Brief langsam zur Asche seiner Vergangenheit wurde.


    Am nächsten Morgen brachte er auf, sammelte all seine Sachen zusammen und kehrte in die Stadt zurück, wo er seine mitgebrachte Beute zerlegte, die Felle – so wie das Leder – gerbte und das Fleisch verkaufte. Auf dem Heimweg von der Taverne las er sich nochmal den Ausruf vom Grafen durch und wurde sich wieder bewusst, das er alsbald schon aufbrechen musste. Als er endlich in seine kleine Hütte ankam, die außerhalb der Stadt lag und nah an einem Bach grenzte, sah sich Hans seine zwei Räume genauer an. In seinem Wohnbereich gab es eine einfache Küche, ein Tisch für vier Personen, ein Schrank für allerlei Werkzeuge für seiner Arbeit, ein weiterer für Lebensmittel und zwei kleine Fenster, die genug Licht in den Raum brachten. Es gab nichts besonderes, was er vermissen würde, keine besonderen Schätze, an die er sich geizig klammern könnte. Das einzige, was etwas Wert für ihn hatte, war sein Meisterbrief, den er über den Werkzeugschrank verstaute. Den werde ich gebrauchen, dachte er und nahm es hervor. In den nächsten Raum war nur ein einfaches Bett, eine Truhe, wo er seine Klamotten verstauen konnte und ein Nachttisch. Es war eine Hütte, die schon mit ihm verlassen aussah und keinen Funken an willkommener Freude ausstrahlte – es diente nur zu seinem Zweck, weiter nichts.
    Also was würde ihn noch hier halten? Gab es tatsächlich nichts besonderes mehr, an was er sich immer freudig erinnern könnte? Hatte er überhaupt daran gedacht, wie er sein Leben in der stillen, leeren Holzhütte weitergeführt hätte?
    Schon seit Jahren starrte er immer wieder das dunkle Holz der Wand an, doch er konnte bis dahin keine Antwort auf seine Fragen finden. Obwohl alles um ihn herum in strahlenden Farben blühte und das Gras immer grüner wurde, war es für ihn alles nur noch grau. Es wurde schon dunkel, während er nach wie vor daran grübelte – diesmal schien er eine Antwort gefunden zu haben.


    Einige Tage später stand Hans Theobald mit seinen wichtigsten Sachen am Hafen und wartete auf das Schiff. Er lächelte neugierig und betrachtete das weite Meer im Horizont, genoss die frische Brise um seine Ohren, lauschte den Wellen, die gegen den Hafen prallten und die Möwen um ihn herum flogen. Als das Schiff anlegte, stieg er mit all den anderen Menschen ein und blieb an der Seite stehen, wo er die Sicht des blauen Meeres betrachtete und sichtlich entspannter wurde als er es jemals zu Hause war.




    Danke für eure Zeit und ich hoffe auf eine Rückmeldung.


    Bis dann,


    Rin :3

  • Eric

    Hat das Thema geschlossen.

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