An den verehrten Vogt Theodor von Fürstenfeld
Euer Hochgeboren,
den Propheten Eklesios zum Gruße!
Mit diesem Schreiben möchte ich, Vater Kilian, zweifach geweihter Priester des Lichts, Pfarrer von Dornbach und Abt des hiesigen Klosters, Euch mitteilen, dass ich vor weniger als einem Tag auf dem Marktplatz eine Alchemistin angetroffen habe, die sich Verona nennt. Sie behauptet von sich aus dem Kaiserreich zu stammen und die Welt bereisen zu wollen, um ihren Wissensschatz zu mehren.
Nun ist das Anhäufen von Wissen eine ehrbare Sache und eine Tugend vor dem Herren, doch weckten einige ihrer Aussagen durchaus einen gewissen Argwohn in mir. So sprach sie in der Öffentlichkeit davon eine "Kräuterhexe" zu sein, und mit Sprengstoffen zu hantieren. Ich vermute dass damit alchemische Schöpfungen wie das Helyrische Feuer, Büchsenpulver und Grenados gemeint sind.
Ich will der Alchemistin natürlich keine bösen Absichten unterstellen und hoffe sogar, dass sie mit ihrem Können eine Bereicherung für unsere Gemeinde darstellt. Doch bitte bedenkt, werter Vogt, dass ein Feuer ohne Feuerstelle den verheerensten Schaden anrichten kann, wenn man es nur für einen Augenblick aus den Augen lässt.
Daher bitte ich Euch darum, das Gespräch mit Verona zu suchen und sie über die geltenden Gesetze zur Alchemie, Sprengmeisterei und Giftmischerei zu belehren. Auch eine geeignete Arbeitsstätte, in der sie der Grafschaft von nutzen sein kann ohne die Bewohner zu gefährden, möchte ich an dieser Stelle für sie empfehlen. Verona hat sich bereits nach dem verschollenen Labor des Schwarzalchemisten Vandamme erkundigt, und beim Heiligen Licht - sie soll um keinen Fall auf die Idee kommen auch nur danach zu suchen! Ich habe Verona bereits gewarnt dass der Tod am Strick das Schicksal jener ist, die sich ein Beispiel an Vandamme nehmen wollen.
Dies ist alles, was ich Euch zu berichten habe. Gewiss werdet Ihr diese Kunde für die Interessen der Grafschaft zu nutzen wissen.
Als demütiger Diener unseres Herren Iluminor -geheiligt werde sein Name!- verbleibe ich mit hochehrbaren Grüßen,
~Abt Kilian