Ein versiegelter Brief an den ehrwürdigen Grafen Ferdinand von Dorne

    • Offizieller Beitrag

    Eric *Laiendiener Hansel überbringt mit einer tiefen Verbeugung folgenden VERSIEGELTEN Brief dem Grafen Ferdinand (und sonst keinem), und stellt damit auch ganz sicher, dass dieser nur von Graf Ferdinand (und niemandem sonst) empfangen werden kann, und auch erst von Graf Ferdinand (und zwar nur von ihm alleine) geöffnet werden muss, ehe sein Inhalt Graf Ferdinand (und nicht etwa dir, werter Leser) bekannt wird*


    Euer Erlaucht,


    dem Herrn sei gedankt, dass der Brief ihrer Gnaden Elenor zu Euch gelangt ist.


    Wenngleich ich zweifellos die gnädige Priesterin Elenor als Geweihte und Seelsorgerin der Gemeinde Dornbach für fähig halte, unsere hiesige Ordensgemeinschaft und alle Gläubigen vor Gericht würdig zu vertreten, möchte ich dennoch Eure Bitte eherbietig erwägen und mich gewiss jederzeit dazu bereit erklären, die Anklage höchstpersönlich zu vertreten, wenn Ihr dies wünscht.


    So möchte ich folgende Zeugen nennen, die jederzeit einberufen werden können, sofern ihr diese anhören möchtet:

    • Der verehrte Stadtplaner Komorsza du Villeaux als Zeuge in den Punkten der Plünderung der Schmiede und der Respektlosigkeit gegenüber dem Klerus.
    • Der gottesfürchtige Wachmann Sharif als Zeuge und Opfer in den Punkten der Plünderung der Schmiede und der Respektlosigkeit gegenüber der Stadtgarde; ebenso könnte er auch eine Aussage zur Schwarzmagie tätigen.
    • Die gnädige Priesterin Elenor als Zeuge und Opfer in den Punkten der Respektlosigkeit gegenüber dem Klerus und der Schwarzmagie.
    • Der gute Bruder Arthur als Zeuge und Opfer in den Punkten der Respektlosigkeit gegenüber dem Klerus und der Schwarzmagie.
    • Der aufmerksame Wachmann Immler als Zeuge der Plünderung der Schmiede.
    • Der angesehene Wachmann Chadwagen als Zeuge und Opfer der Respektlosigkeit gegenüber dem Klerus und der Stadtgarde; ebenso könnte er auch eine Aussage zur Schwarzmagie tätigen.
    • Der kühne Weibel Bogdanski als Zeuge, der eine Aussage zur Schwarzmagie tätigen könnte.
    • Die gelehrte Dozentin des Rosenzirkels, Fräulein Roth, die dem gesandten Magister Solbrandt aus dem Orden der Lichtbolzen Frage und Antwort gestanden hat
    • Und zuletzt der ehrwürdige Magister Luminus Solbrandt aus dem Magierorden der Bolzen des Lichts, der als Gesandter des Bundes vom Hohen Pentagramms ín Zusammenarbeit mit Dozentin Roth die Missstände im Rosenzirkel und die Verstößen gegen das geltende Recht aufdeckte. Zurzeit befindet er sich wieder in Kronburg, doch kann er nach erhalt eines Schreibens innerhalb von einer Woche herbeireisen, sollte dies notwengi sein.


    Des weiteren sollen zur Anklage die folgenden Beweismittel, Dokumente und sonstigen Tatsachen vorgelegt werden können:

    • Die Bücher über Nekromantie, die von Magister Solbrandt und Dozentin Roth in einem verborgenen Versteck des Akademiegebäudes gefunden wurden.
    • Ein Auszug aus dem Schundblatt "Flinke Feder", dem Werk eines unbekannten Verfassers, welches seit einiger Zeit unter den Einwohnern Dornbachs kursiert und über die Respektlosigkeit gegenüber Klerus und Stadtgarde berichtet, und diese zu allem Überfluss auch noch bestärkt und bekräftigt.
    • Die Dämonenfratze, die sich ob der misslungenen Dämonenbeschwörung in das Gestein des Ritualraumes tief unter Magierakademie gefressen hat, und daher jederzeit besichtigt werden kann.
    • Die Einträge des Wachbuchs, welches sich nicht im Besitz des Ordens befindet, aber jederzeit als Beweisstück herangezogen werden kann.


    Ferner möchte ich darauf hinweisen, dass sich trotz der Gildenzugehörigkeit der Dozentin Roth und des ehemaligen Erzmagisters Volckel keine Unterlagen darüber finden lassen, dass der Rosenzirkel als solcher eine eingetragene Akademie der Weißen oder Grauen Gilde wäre. Das bedeutet, dass die angeklagten Magier, die noch nicht einmal ihr Studium abgeschlossen haben, keiner Gilde angehören und somit auch nicht mit dem Schutz einer solchen rechnen können, geschweige denn vor einem Gildengericht verurteilt werden können. Die Aburteilung obliegt daher allein Euch, Euer Erlaucht, ebenso wie die Gerichtsbarkeit in diesem Falle in Euren Händen liegt. Bedenkt dass sich jegliches Zauberervolk, auch wenn es keiner Gilde angehört und dadurch nicht vor einem Gildengericht verurteilt werden kann, dennoch an den im gesamten Reich geltenden Codex Ars Magica und natürlich das Recht Dornbachs halten muss, gegen das es hier offenkundig verstoßen hat.


    Ich möchte außerdem mit großer Dringlichkeit darauf verweisen, dass Magister Solbrandt die Weiße Gilde bereits über die Vorfälle in Eurer Grafschaft informiert hat und dass sich die Kampfmagier der Lichtbolzen aufgrund dessen dazu berufen fühlen könnten, ihrer ehrlichen Pflicht nachzukommen um die schwarzmagische Bedrohung eigenhändig aus der Welt zu schaffen. Ihr seid Euch gewiss darüber im Bilde, dass die zielstrebigen Magister Lumini der Lichtbolzen wegen ihrer gnadenlosen Gründlichkeit ebenso geachtet wie gefürchtet sind. Sie halten sich natürlich an Euer geltendes Recht in Dornbach, Euer Erlaucht, sind aber durch kaiserlichen Erlass durchaus dazu befugt, ohne direkte Zustimmung eines weltlichen Herrschers zu handeln, und darüber hinaus bekannt dafür, sich nicht in ihre Angelegenheiten hineinreden zu lassen.


    Euer Erlaucht, ich bitte Euch daher inständig darum, diese Umstände bei der Findung Eures gerechten Urteils zu berücksichtigen. Einerseits um Eures guten und untadeligen Rufes willen, der in Gefahr geraten könnte, wenn das Gerücht die Runde macht, dass zwei zunftlose Schwarzmagier in Eurem Dornbach ihr Unwesen treiben, wo sie unbehelligt an der göttlichen Ordnung rütteln; und zum anderen aber auch um Eures Volkes und der Gemeinde Dornbach willen. Nicht nur, dass die Schwarzmagier selbst eine unberechenbare Bedrohung darstellen, die unschuldigen Bürgern, und auch Euch, jederzeit zur Gefahr werden könnte; sollte diese Nachricht im Volk die Runde machen, ohne dass schnellstmöglich ein gerechtes Urteil gefällt wird, könnten sich die Einwohner - von Furch und Argwohn getrieben - zu einer wütenden Meute zusammenschließen, die sich nicht nur gegen die Schwarzmagier, sondern auch gegen Euch wenden könnte. Als Bischof bin ich ein Diener des heiligen Lichtes unseres Herrn, und als solcher ein Verfechter der gottgewollten Ordnung und nicht der gleißenden Scheiterhaufen oder der rechtlosen Selbstjustiz; unter keinen Umständen würde ich einen solchen Aufruhr verantworten wollen, der Eure rechtmäßige Herrschaft oder die Sicherheit unserer Gemeinde gefährden würde, und hoffe daher auf ein gerechtes Urteil durch Euch, Euer Erlaucht.


    So verbleibe ich in tiefer Demut,

    Bischof Kilian

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    Der Mensch leidet nur, weil er ernst nimmt, was die Götter zum Spaß erschaffen haben.

    - Alan Watts

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