Brief an die Heimat

    • Offizieller Beitrag

    *Ein feiner Brief, geschrieben in geschwungener Schrift, verfasst auf Castellanisch, wird beim Hafenmeister abgegeben, damit dieser nach Castella verschickt werden kann. Im Anhang findet sich ein Selbstporträt von Arthur, welches mit viel Mühe auf ein kleineres Blatt Papier gezeichnet wurde.*


    Liebste Beatriz,


    mein wärmendes Sonnenlicht, der Gedanke an dein Lächeln schenkt mir auch in der dunkelsten Stunde Kraft.

    Ich schreibe dir in bester Gesundheit. Ich hoffe, dir ergeht es ähnlich wie mir? Als ich dich das letzte mal gesehen habe, da warst du noch ein junges Mädchen. Jetzt bist du eine erwachsene, stattliche Frau.

    Ich habe mich auch ordentlich gemacht. Du magst es nicht glauben, aber aus deinem hitzköpfigen Bruder, welcher eine Reise ohne sichtbarem Ende angetreten hat, wurde ein Waffenbruder, Diener des heiligen Lichts, im Kloster zu Dornbach.


    Du fragst dich jetzt sicher: "Dornbach? Wie ist er dort gelandet?"


    Ich weiß, es ist ziemlich weit weg von Zuhause. Ich weiß es ehrlicherweise selbst nicht, wie ich hier gelandet bin. Der Herr hat mich geleitet, mir meinen Weg auf diese Insel bereitet. Hier gibt es genügend Gefahren, Diener des Obscurors, finstere Bestien und alles, was man sich bloß vorstellen kann und noch mehr. Hier werde ich gebraucht. Das ist einer der Gründe warum ich hier bleiben muss. Auch wenn ich sehr gerne Heim kehren würde, nur um dich zu sehen.


    Ein weiterer Grund, der mich zwingt auf Dornbach zu bleiben, ist eine Frau, welche mein Herz erobert hat. Sie ist keine normale Frau. Sie ist ein Engel, in Gestalt eines Menschen. Der Herr hat mir dieses Geschenk gemacht und nie war ich dankbarer. Ihr Name ist Elenor. Ironischerweise stammt sie ursprünglich aus Soleillant. Ich denke aber du würdest dich gut mit ihr verstehen.


    Ich sitze gerade hier in meinem Zimmer, im Kloster, schreibe diese Worte nieder, das Licht des Mondes scheint durch das Fenster herein und spendet mir Licht. Ich bereue dir nicht viel früher geschrieben zu haben. Mein letzter Brief ist jetzt auch schon mehr als ein ganzes Jahrzehnt her. Ich hoffe, deine Sorgen um mein Wohlergehen waren nicht zu groß. Bitte grüß mir alle daheim. Sie sollen wissen, dass ich wohlauf bin.


    Wie hast du dich gemacht? Ich hoffe doch, du schreibst mir zurück. Hast du einen Mann für dich gefunden und konntest eine Familie gründen? Falls du Kinder haben solltest, dann kannst du ihnen auch von ihrem verlorenen Onkel erzählen. Sie sollen sich bloß kein Beispiel an mir nehmen.


    Mir fallen langsam die Augen zu. Auch der Platz auf dem Papier neigt sich dem Ende zu. Der Mond nähert sich langsam dem Horizont, und die Sonne beginnt sich zu erheben.

    Ich werde dir bald wieder schreiben. Irgendwann. Für jetzt soll das hier ausreichen.


    Sei dir bewusst, dass ich dich nie vergessen habe. Dir gehörte immer ein Teil meines Herzens, und so wird es auch immer bleiben.


    Ich wünsch dir die beste Gesundheit, alles Glück der Welt. Möge der Herr und seine Engel über dich wachen und dich so lange schützen wie nur möglich.


    Dein Bruder,


    Arturo

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