Brief an Nikolei

  • *Ein ordentlich gefalteter Brief mit einem geflochtenen Stoffband verbunden, auf wessen Front eine kleines Gänseblümchen befestigt wurde, wurde in der Dunkleheit der Nacht unter Nikoleis Tür hindurch geschoben* Javalonus


    Nikolei.
    Ich weiß, ich hätte es nicht über ein Stück Papier machen sollen - doch mich rufen die Sterne zu sich. Es wird Zeit, das ich gehe. Diese Stadt ist nichts mehr für mich. So lasse mich dir aber meine Geschichte erzählen, die Punkte, die du nicht kennst.


    Ich kam einst in Dornbach als junge, wissensdurstige Dame an, mit einem Empfehlungsschreiben aus der größten Akademie - Kronburg. Ich traf den Erzmagus Victoire, den Mistkerl von Bischof Kreutzwald.. einst, noch am ersten Tage, ich vermag es dir nie erzählt zu haben.. weißt du, mein stetiger Streit mit der Kirche - Magier waren nie sehr gewollt. Aber darüber habe ich ja schon häufiger phiolosopiert. Jedenfalls - ich musste mich ,um einst Magierin zu werden, vor versammelter Kirchenmannschaft, dem Bischof, den Akolythen selbst.. ausziehen - auf dass mich der Bischof auf "Teufelsmerkmale" untersuchen konnte. Ich habe mich so geschämt.. Heute weiß ich, dass es einzig und allein ein verkatertes Spiel ist. Ich wurde beleidigt, bedroht, verletzt - doch die Kirche kommt damit immer davon. Selbst bei der Gerichtsverhandlung hatte der ach so ehrenwerte Bischof Varius selbst beleidigt - aber gegen ihn unternimmt man ja nichts.


    Dann gäbe es da noch den alten Rottmeister Grubauer - ..er wollte einst was von mir, hat mich angefasst. Ich habe es nie zur Anklage gebracht, weil er meinte, er würde meinen Ruf schlechtmachen. Oder des blonde Akyloth Lucius, er drohte mir, mich auf den Scheiterhaufen zu bringen.


    Es tut mir Leid, Nikolei. Es tut mir Leid, das ich nun so mit diesem Schreiben einfach gehe. Aber ich möchte dir mitgeben.. Ich mag dich. Wir haben uns anfänglich nie verstanden, doch du bist mir ziemlich ans Herz gewachsen. Erinnerst du dich, das eine Treffen an der Brücke? Wo ich dir ein Gänseblümchen in die Haare gesteckt habe? Ich hoffe, die Blümchen erinnern dich immer daran. Oder das erste mal, wo wir in deinem alten Bergwerkshäuschen saßen und uns zusammen betrunken haben? Ich habe nurnoch wage Erinnerungen an den Tag.. aber sie sind schöne Erinnerungen. Du hast mit Belial, Kalach, Varius und Jeldrik meinen Tag immer zum Leuchten gebracht.


    Doch die Schatten werden Dunkler, sie ziehen sich aus den Ecken in die Gassen und versuchen mich zu verschlingen. So liegt es nun in meiner Hand, den Worten meiner wunderbaren Mutter in den Sternen, zu folgen und mich an das Licht des Mondes zu wenden und den Sternen zu folgen, wie sie mit ihrem fahlen Licht nach mir rufen. Mein Weg führt mich runter, von diesem verfluchten Eilland, vielleicht nach Castella, womöglich sogar in den Norden, von dem du mir schon so viel erzählt hast.. den Schnee einmal sehen - ja, das wäre doch schön. Ich werde den Sinn suchen gehen und meine alten Freunde. Vielleicht treffe ich gar Kalach und Jeldrik auf meinen Wegen? Ich würde mich freuen.


    Wünsch mir Glück, Nikolei.

    Pass auf Pippin auf, Belial hat etwas für dich.


    Gezeichnet

    Deine Samar, die Zauberfuchtlerin

    "Everything negative - pressure, challenges - is all an opportunity to rise."

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